Rangun - In Burma ist ein Anführer der Mönchsproteste des Jahres 2007 erneut festgenommen worden. Der 33-jährige frühere Mönch Gambira sei am Samstag in das Insein-Gefängnis der Wirtschaftsmetropole Rangun gebracht worden, bestätigten Behördenkreise der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Gambira hatte zu den Anführern der blutig niedergeschlagenen "Safran-Revolution" gehört und war zu einer 68-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im Jänner wurde er jedoch im Zuge einer Amnestie für politische Häftlinge entlassen.

Gambira werde vorgeworfen, in mehrere geschlossene Klöster eingedrungen zu sein, sagte dessen Mutter Daw Yay der Nachrichtenagentur AFP. Ihr Sohn sei "ernsthaft" geistig erkrankt und habe nicht verstanden, dass einige der Klöster während seiner Haftzeit von den Behörden geschlossen worden waren. Nach Angaben seiner Mutter soll Gambira am 14. Dezember vor Gericht kommen. Der frühere Aktivist war im Frühjahr schon einmal festgenommen worden, was die USA und Menschenrechtsaktivisten scharf kritisierten.

Seit März 2011 wird Burma von einer formal zivilen Regierung unter Staatschef Thein Sein regiert. Der frühere General führte das jahrzehntelang von einer Militärjunta beherrschte Land auf einen Reformkurs, doch stößt er dabei immer wieder auf Widerstand innerhalb des Militärs und des Staatsapparats. (APA, 4.12.2012)