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Kommen um kurz zu bleiben...

Foto: Reuters/Storokman

Wien - Seit der Öffnung des österreichischen Arbeitsmarktes im Mai 2011 haben netto 29.493 Menschen aus den 2004 der EU beigetretenen acht Mitgliedstaaten in den ersten zwölf Monaten eine Beschäftigung in der Alpenrepublik aufgenommen, teilte das Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) mit. Eine überdurchschnittliche Zuwanderung verzeichneten vor allem die östlichen Bundesländer wie Wien (+10.108 Arbeitskräfte), Niederösterreich (+6.844) und das Burgenland (+2.935 Arbeitskräfte).

Die Bruttozuwanderungsströme waren in diesem Zeitraum aber deutlich höher, so das Wifo: Von Mai 2011 bis April 2012 nahmen insgesamt 75.510 Arbeitskräfte aus diesen Ländern erstmals eine Arbeit in Österreich auf, dem Wifo zufolge arbeitete aber ein großer Teil der Arbeitskräfte nur kurze Zeit in Österreich. Einen Zuwanderungsschub habe es auch im Dezember 2011 in den Wintersportregionen wie etwa Dieser Nettozuwanderung standen erheblich größere Bruttoströme gegenüber. Im Zeitraum Mai 2011 bis April 2012 nahmen 75.510 Arbeitskräfte aus den acht untersuchten EU-Ländern erstmals ein Arbeitsverhältnis in Österreich an. Nur 38.273 von ihnen waren aber am 30. April 2012 noch auf dem österreichischen Arbeitsmarkt aktiv. Ein großer Teil der aus den acht EU-Ländern neu zugewanderten Arbeitskräfte arbeitete daher nur kurze Zeit in Österreich.

In Regionen, in denen der Wintertourismus eine große Rolle spielt, also etwa Salzburg, Tirol und Vorarlberg, nahm die Zuwanderung im Dezember 2011 deutlich zu. In diesen Regionen war auch der Anteil der im Tourismus beschäftigten Staatsangehörigen dieser Länder überdurchschnittlich. Ebenso war der Anteil der Frauen und der jüngeren Arbeitskräfte in diesen Regionen höher als in anderen Regionen.

35- bis 44-Jährige sind am Produktivsten

Menschen in Österreich später in Pension zu schicken lohnt sich wirtschaftlich nur, wenn sie produktiv bleiben und zur Wertschöpfung beitragen. Sonst drohen älteren Arbeitnehmern hohe Arbeitslosigkeit oder niedrige Löhne, erinnert eine Wifo-Studie. Am Produktivsten sind laut Studie die 35- bis 44-Jährigen, dicht gefolgt von den 45- bis 54-Jährigen.

Danach fällt die Produktivität ab, davor baut sie sich erst langsam auf. Aber im Haupterwerbsalter verläuft die Produktivitätskurve flach, schreiben die Autoren Andrea Kunnert, Peter Mayerhofer und Dieter Pennerstorfer. Das deute darauf hin, dass positive Effekte des Alterns wie Erfahrung rasch einsetzen, während die negativen Effekte wie gesundheitliche Probleme oder veraltetes Wissens nur langsam zu Tage treten.

Mit gesundheits- und bildungspolitischen Maßnahmen (lebenslanges Lernen) könne man dem Rückgang der Produktivität gegensteuern. Das wiederum sei Voraussetzung, dass die Erhöhung des Pensionsalters und damit die Integration älterer Menschen in den Arbeitsprozess - aus rein ökonomischen Gesichtspunkten - Sinn macht. (red, 4.12.2012)