Wien - Anders als in den für Dienstag angesetzten Partien der Pools A bis D der Fußball-Champions-League geht es am Mittwoch in drei von vier Gruppen noch um einen Platz im Achtelfinale. Während in Gruppe F zwischen Bayern München und Valencia nur die Frage des Gruppensieges offen ist, werden die Fans in den Pools E, G und H von den Fernduellen Juventus - Chelsea, Celtic - Benfica und Cluj - Galatasaray um einen K.o.-Phasen-Platz gefesselt.

Chelsea muss auf Schachtjor-Sieg hoffen

Dabei steht vor allem für Chelsea viel auf dem Spiel. Die Chancen auf den ersten Erfolg in der Ära von Coach Rafael Benitez stehen zwar angesichts des noch sieglosen dänischen Heimgegners Nordsjälland gut, doch die auf den Aufstieg weniger. Denn dem Rivalen Juventus reicht beim schon aufgestiegenen Leader Schachtjor Donezk ein Punkt, um sich die Londoner vom Leib zu halten. Chelsea würde dann als erster Titelverteidiger nicht die K.o.-Phase erreichen.

Zumindest was den angestrebten Heimsieg betrifft, gab sich Benitez zuversichtlich. "Wir haben erfahrene Spieler", setzt der Spanier auf Routine, nachdem es in den bisher drei Liga-Matches unter seiner Führung zu nur zwei Punkten gereicht hatte. Ein Remis in Donezk scheint logisch, dann hätten die Ukrainer den Gruppensieg und "Juve" den Aufstieg sicher. Für die Turiner ist es die letzte Partie ohne Coach Antonio Conte, dessen Sperre am Samstag abläuft.

Gute Chancen für Celtic

In Gruppe G gehen Celtic Glasgow und Benfica Lissabon mit je sieben Punkten in die letzten Runde. In den direkten Duellen haben die Portugiesen die Nase vorne, aber mit dem Gastspiel bei Barcelona wartet die weitaus höhere Hürde auf sie. Celtic darf daher spekulieren, bei einem Heimsieg gegen Spartak Moskau durch zu sein. Benfica bleibt die Hoffnung, dass Barcelona wegen des schon fixierten Gruppensiegs nicht sein Topteam aufbietet.

Viel hängt in diesem Zusammenhang davon ab, ob Barca-Coach Tito Vilanova seinem Superstar Lionel Messi eine Pause gönnt. Dem Argentinier fehlt nur noch ein Tor, um den 40 Jahre alten Kalenderjahr-Rekord von Gerd Müllers 85 Toren einzustellen. "Wir müssen laufen und leiden", gab Benficas Stürmer Rodrigo als Devise aus. "Barcelona hat normal 60 bis 70 Prozent Ballbesitz. Also müssen wir die wenigen Chancen nutzen, wenn sie sich uns bieten."

Gelassen kann Manchester United sein Gruppe-H-Match daheim gegen Cluj in Angriff nehmen, denn Platz eins ist schon gesichert. ManU-Coach Alex Ferguson plant das Comeback von Kapitän Nemanja Vidic, der Serbe war nach einer Meniskusblessur mehr als zwei Monate außer Gefecht. Auch in der Premier League soll der Innenverteidiger künftig die Abwehr stabilisieren. Galatasaray gastiert in Braga und liegt im direkten Duell mit dem punktgleichen Cluj voran.

Bayern haben alle Trümpfe in der Hand

In Gruppe F hat Bayern München im Kampf um den Platz an der Sonne daheim gegen Borisow alle Trümpfe in der Hand. Solange die Deutschen mit ÖFB-Teamspieler David Alaba gegen die Weißrussen nicht schlechter abschneiden als Valencia bei Schlusslicht Lille, wären sie vorne und würden im Achtelfinale etwa Barcelona vermeiden. Auf der Valencia-Bank wird Interimscoach Voro sitzen, erst danach übernimmt Ernesto Valverde.

Hinter den Bayern und Valencia hat Borisow Rang drei und damit den Umstieg in die Europa League sicher, Lille scheidet aus. Dieses Schicksal ist auch schon Nordsjälland (Gruppe E), Spartak (G) und Braga (H) gewiss. Die Verlierer der drei Fernduelle haben damit zumindest das Überwintern in der Europa League bereits sicher. (APA/Reuters/AFP, 4.12.2012)