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Das Ebolavirus ist besser erforscht als manche Atemwegsviren, lautet die Überzeugung von Winfried Kern, Leitender Arzt der Sektion Klinische Infektiologie an der Uni-Klinik Freiburg.

Foto: apa/Pohl-Boskamp/Melanie Klenke

Freiburg - "Wir wissen über das Ebolavirus teilweise mehr als über viele Atemwegsviren", beklagt Winfried Kern, Leitender Arzt der Sektion Klinische Infektiologie an der Uni-Klinik Freiburg.

Sein Kollege Attila Altiner, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Rostock, ergänzt: "Häufig dauern die Symptome kürzer als eine Woche an, manchmal auch deutlich länger, ohne dass sich dahinter eine ernsthafte Erkrankung verbirgt. Welche Patienten sich auf einen längeren Verlauf einrichten müssen oder welche auf keinen Fall Antibiotika bekommen sollten, all das ist erstaunlicherweise nicht genau genug bekannt".

In einem europaweit einzigartigen Forschungsvorhaben, bei dem die Universitätskliniken Rostock und Freiburg miteinander kooperieren, sollen Patienten im Nordosten und im Südwesten Deutschlands in Allgemein- und Kinderarztpraxen zur Dauer und Art ihrer Beschwerden befragt, und die im Rahmen des Arztbesuches erhobenen Daten wissenschaftlich ausgewertet werden.

Das Projekt ist für einen Zeitraum von drei Jahren angelegt. Insgesamt dürfte die Studie bis zu 30.000 Patienten in rund 100 Allgemein- und Kinderarztpraxen pro Region inkludieren. Die Ergebnisse sollen schließlich veröffentlicht und auf internationalen Kongressen vorgestellt werden, wobei der thematische Schwerpunkt auf der Aufklärung von Patienten sowie auf dem Verschreibungsverhalten der Ärzte liegt. (red, derStandard.at, 5.12.2012)