Am liebsten trainiert Norbert Spanbald seinen Bizeps. "Damit die Oberarme nicht so eingefallen ausschauen", sagt der 88-Jährige. Gutes Aussehen ist ihm immer noch wichtig, schließlich hat er eine junge Frau: "Sie ist 77, hat tausend Falten, aber die seh ich nicht!", lacht der Junggebliebene am Crosstrainer im Fitnessstudio. Wahre Schönheit kommt eben von innen.

Um äußere Pracht und Herrlichkeit kümmerten sich die Protagonisten der Schauplatz-Reportage "Die Schönsten von Gestern" von Nina Horowitz zeit ihres Lebens: Norbert Spanbald als Dressman, Lore Hösslin als einstige Miss Austria, Susanne Widl als Model, Alice Straka als erste ORF-Sprecherin, die sogar Federico Fellini beeindruckte, der die ausgebildete Schauspielerin nach Cinecittà holte.

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Noch immer achten die Schönen auf ihr Aussehen. Mit gebotener Distanz und Fähigkeit zur Selbstironie sind sie allesamt faszinierende Persönlichkeiten.

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Susanne Widl, berühmte Besitzerin des Wiener Café Korb benennt nicht das Alter als größten Feind ihrer Schönheit, sondern das Gewicht. Eine Schönheits-OP ist nicht nur deshalb unnütz: "Den strahlenden Arsch im Gesicht?", sagt Widl und zwickt sich in die Backen: "Sicher nicht." (prie, DER STANDARD, 7./8./9.12.201)

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