Peking - Bei Protesten gegen Polizeigewalt hat es im Süden Chinas nach Angaben von Behörden und Menschenrechtsaktivisten schwere Krawalle gegeben. Rund tausend Menschen hätten sich am Freitag in der Stadt Dongxing in der autonomen Region Guangxi Zhuang an der Grenze nach Vietnam an Ausschreitungen gegen die Polizei beteiligt, teilte die örtliche Polizei in ihrem Mikroblog mit. Demnach wurden fünf Polizisten leicht verletzt und neun Polizeifahrzeuge beschädigt.

"Niemand anderes vor Ort wurde verletzt oder getötet", hieß es. Nach eigenen Angaben wandte die Polizei während des Zwischenfalls keine übermäßige Gewalt an. Laut dem Information Centre for Human Rights and Democracy in Hongkong dagegen wurden bis zu hundert Menschen "getötet oder verletzt". Bis zu 10.000 Menschen hätten sich an den Krawallen beteiligt. Mehr als 20 Polizei- und Zollfahrzeuge seien dabei beschädigt oder angezündet worden.

Die Ausschreitungen in der Grenzstadt begannen nach übereinstimmenden Angaben, nachdem Polizisten einen Motorradfahrer brutal behandelt hatten. Sie fuhren den mutmaßlichen Schmuggler zunächst mit ihrem Fahrzeug an, sodass er stürzte. Offiziellen Angaben zufolge dachten einige Menschen, der Motorradfahrer sei tot. Aus Protest blockierten sie den Rückzug des beteiligten Polizeifahrzeugs. (APA, 8.12.2012)