Frankfurt am Main - Warnstreiks des privaten Sicherheitspersonals haben Montagfrüh an mehreren deutschen Flughäfen für Verspätungen gesorgt. Die Gewerkschaft Verdi hatte in der Nacht überraschend zu den Aktionen aufgerufen. Mehrere hundert Mitarbeiter legten vorübergehend ihre Arbeit nieder. Den Anfang machten etwa 250 Mitarbeiter in Köln-Bonn, Düsseldorf und Stuttgart, wie Verdi-Verhandlungsführer Andreas Sander berichtete. Hintergrund der Aktion sind stockende Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag.

Insgesamt erwarteten die Gewerkschafter etwa 1.000 streikende Mitarbeiter in Deutschland. Zum Sicherheitspersonal zählen unter anderem die Mitarbeiter bei den Gepäck- und Personenkontrollen.

Am größten deutschen Airport in Frankfurt sorgte der Warnstreik zunächst nicht für Behinderungen. "Wir haben definitiv keine Streikauswirkungen", sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport in der Früh. Verdi hatte hier etwa 80 Mitarbeiter von 6.00 Uhr bis 10.00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen.

Auf den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld führte der Warnstreik zu Flugausfällen und Verspätungen. Es beteiligten sich jeweils etwa 100 Mitarbeiter an dem Ausstand, sagte Verdi-Sprecher Jürgen Stahl. In Tegel fielen der elektronischen Fluginformation zufolge 14 Flüge aus. Wie viele davon jedoch auf die Witterung zurückzuführen waren, war zunächst unklar. In Schönefeld gab es bei der Abfertigung Verspätungen von bis zu einer Stunde.

In Hamburg gab es lange Schlangen, die Terminals waren voll. Zunächst waren nur zwei von 16 Kontrollstellen geöffnet, wie eine Sprecherin des Flughafens sagte. Flugzeuge hoben mit leichten Verzögerungen ab.

Auch an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen mussten Passagiere längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Wie ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn am Morgen berichtete, konnte während des Streiks bis 7.00 Uhr nur eine Kontrollstelle geöffnet werden. Es waren jedoch nur wenige Flüge betroffen. In Düsseldorf gab es ebenfalls eingeschränkte Fluggastkontrollen.

Bundesweit vertritt Verdi im Sicherheitsbereich 15.000 Beschäftigte. In den Verhandlungen macht sich die Gewerkschaft unter anderem für geregelte Dienstpläne, unbefristete Arbeitsplätze und gerechte Löhne stark. "Die Kolleginnen und Kollegen haben ein Anrecht auf Planbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit - das ist jedoch ohne geregelte Dienstpläne und Schichtsysteme nicht möglich", kritisierte Verdi-Verhandlungsführer Andreas Sander in einer Mitteilung. (APA/red, 10.12.2012)