Grafik: Pirate Party UK

Die Verurteilung der ursprünglichen Betreiber der Bittorrent-Platform "The Pirate Bay" liegt zwar bereits eine ganze Zeit zurück, die Streitigkeiten rund um die Webseite finden allerdings bis heute ihre Fortsetzung. Aktueller Schauplatz ist Großbritannien, wo die Musikindustrie nun offen mit einer Klage gegen die britische Piratenpartei droht.

Proxy

Streitpunkt ist ein von der Partei betriebener Proxy-Server. Über den Service lässt sich - unter anderem - eine vom britischen Höchstgerichts vor einigen Monaten für mehrere Provider angeordnete Sperre von "The Pirate Bay austricksen.

Drohung

Wenig überraschend gefällt dies der Musikindustrie wenig, die seit Jahren massive Ressourcen in die Bekämpfung der Plattform setzt - mit einem eher durchwachsenen Ergebnis. Also hat die British Phonographic Industry (BPI) zunächst die Piratenpartei zum Abschalten des Proxy aufgefordert, nach einer ablehnenden Antwort geht man nun aber offenbar zu Klagsdrohungen über. Wie Torrentfreak berichtet, sei die britische Piratenpartei darüber informiert worden, dass die Organisation schon bald einschlägige Post von den AnwältInnen der BPI zu erwarten habe.

Position

Bei der Piratenpartei sieht man sich zumindest moralisch und politisch im Recht, man stelle sich ganz prinzipiell gegen solche Seitensperren, heißt es. Im konkreten Fall komme aber noch dazu, dass die Sperre ohnehin nicht durchgängig umgesetzt ist, Pirate Bay über mehrere Internet-Provider weiterhin verfügbar sei. Zudem sei der betreffende Proxy schon vor der Pirate-Bay-Sperre installiert worden, also keine direkte Antwort auf das Gerichtsurteil.

Risiko

Ob man mit dieser Argumentation Erfolg haben wird, bleibt allerdings abzuwarten. Die Piratenpartei zeigt sich jedenfalls kampfbereit - dies mit einem durchaus signifikanten finanziellen Risiko. Insofern bittet man die eigenen UnterstützerInnen in einem Aufruf auf Youtube aktuell auch um Spenden. (red, derStandard.at, 10.12.12)