Die Erdgas-Zapfsäule soll zur Selbstverständlichkeit an der Tankstelle werden. VW setzt zunehmend auf Erdgas. Nächster Angaser ist der eco up!

Die Absenkung des CO2-Ausstoßes ihrer Verbrennungsmotoren ist der Autoindustrie ein überlebenswichtiges Anliegen. Große Player wissen das längst und praktizieren dies auf unterschiedliche Art. Toyota hat es unter Zuhilfenahme des Hybridantriebs vorexerziert, Europa hat eher auf den sparsamen Diesel gesetzt. Aber das ist alles miteinander zu wenig.

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Nun gibt es eine weitere Möglichkeit, den CO2-Ausstoß der Autos zu drücken und gleich eine Vision von der Rettung des Verbrennungsmotors im Speziellen und damit der Welt im Allgemeinen nachzureichen. Erdgas besteht zu 98 Prozent aus Methan, und das kann man auch sozusagen CO2-frei durch Vergasung von Abfällen erreichen.

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Oder, wie es Tochter Audi derzeit probt, durch Anreicherung von elektrolytisch aus Windkraft hergestelltem Wasserstoff mit Kohlenstoff aus dem atmosphärischen CO2.

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Gewagte Rettungsszenarien, die beide nicht frei von der Möglichkeit des Scheiterns sind. Die Methanherstellung aus Wasserstoff und CO2 befindet sich noch in einem Versuchsstadium, es ist noch nicht klar, ob es nicht einfacher ist, den Wasserstoff alleine zu verbrennen, ohne ihn vorher kompliziert mit dem Kohlenstoff aus dem CO2 zu verbinden.

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Auch wenn die Methanherstellung aus Abfällen und Reststoffen bereits Stand der Technik ist, halten viele Experten dies in großem Stil für eine Sackgasse, da auch hier mit steigenden Mengen Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion eintritt.

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Was auf jeden Fall aber stimmt und richtig ist und bleibt: Erdgas ist zwar ein fossiler Brennstoff, es entsteht aber weniger CO2 bei dessen Verbrennung als bei Benzin oder Diesel. Es gehört deshalb zur VW-Strategie, die Erdgas-Modell-Flotte sukzessive auszubauen und damit das Henne-Ei-Problem zu durchbrechen.

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Die Anzahl der Erdgastankstellen kann zwar sowohl in Deutschland als auch in Österreich als flächendeckend bezeichnet werden, wenngleich es punktuell noch immer Lücken gibt, vor allem an Autobahnen. Am Fahrzeugangebot soll es aber immer weniger scheitern.

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Neben Passat, Touran und Caddy bringt VW nun auch den up! in einer Erdgasvariante (eco up!). Hiefür musste der Einliter-Dreizylinder-Motor etwas modifiziert werden, schließlich besitzt Erdgas anders als Benzin keine schmierenden Eigenschaften, etwa für die Ventile.

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Außerdem kann Erdgas nicht wie Benzin direkt eingespritzt werden, sondern wird ins Saugrohr eingeblasen. Mit zwei Druckbehältern an Bord, die zusammen 72 Liter und damit elf kg Erdgas fassen, und einem zusätzlichen kleinen Benzintank soll der eco up! an die 600 km weit kommen. Das Umschalten von Benzin auf Erdgas erfolgt automatisch.

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Der up! wurde schon von vornherein dafür konstruiert, dass er die Erdgasbehälter diskret aufnehmen kann. Das heißt, sie sind so geschickt um die Hinterachse platziert, dass sich keinerlei Einschränkung des Ladevolumens ergibt. Preis für den Dreitürer: Ab 12.690 Euro. Der Fünftürer passiert ab 13.140 Euro. (Rudolf Skarics, red/DER STANDARD, 7.11.2012)

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