Moskau/Baku  - Mehr als 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion gibt Russland in Aserbaidschan seine einst strategisch wichtige Radarstation auf und zieht sich damit aus dem Land zurück. Die Anlage in Gabala galt nicht nur als eines der Kernelemente der russischen Luftabwehr, sondern war zuletzt auch als Teil eines möglichen Raketenschutzschilds gegen den Iran im Gespräch. Wie die Staatsagentur Ria Nowosti am Dienstag unter Berufung auf Militärkreise meldete, konnten sich die Führungen in Moskau und Baku nicht auf einen neuen Pachtpreis einigen.

300 Millionen statt 7

Aserbaidschan hatte statt der bisher 7 Millionen ab jetzt 300 Millionen Dollar (231,41 Mio. Euro) pro Jahr als Pacht verlangt. Der bisherige Vertrag läuft am 24. Dezember aus. Die Verteidigungsbereitschaft des größten Landes der Erde sei mit dem Abschied aus dem Nachbarstaat aber nicht gefährdet, hieß es. Russland habe neue Anlagen, die leistungsfähiger seien.

Russland hatte den USA im Streit um einen Raketenschutzschild unter anderem angeboten, die Anlage in dem Land am Kaspischen Meer künftig gemeinsam zu nutzen, um den iranischen Luftraum zu überwachen. Eine Annäherung zwischen der NATO und Russland in diesem Dauerkonflikt ist bislang allerdings nicht in Sicht. (APA, 11.12.2012)