Bild nicht mehr verfügbar.

Erstmals ist ein Soldat mit Turban statt der klassischen Bärenfellmütze vor dem Buckingham-Palast in London stationiert.

Foto: dapd/Lefteris Pitarakis

London - In der Leibwache von Queen Elizabeth II. vor dem Buckingham Palace tut ein bekennender Sikh Dienst - erstmals in der 180-jährigen Geschichte der Garde mit Turban statt Bärenfellmütze. "Den Dienst für die Allgemeinheit zu erfüllen und gleichzeitig ein praktizierender Sikh zu sein, ist eine große Ehre für mich", sagte der 25-jährige Jatenderpal Singh Bhullar. Er trägt als weiteres Zeichen seines Glaubens auch einen Vollbart.

Bhullar ist nicht der einzige Sikh in der britischen Armee und auch nicht in der königlichen Household Division, die zeremonielle Dienste vor dem Buckingham Palast erfüllt. Bisher hatten jedoch alle den Turban mit der Bärenfellmütze getauscht. Der Militärgeistliche der Sikh begrüßte den Schritt. "Sikhs haben Großbritannien im Ersten und im Zweiten Weltkrieg mit dem Turban auf dem Kopf gedient, mit dem Bekenntnis zur Rechtschaffenheit und zum Dienst für andere und sie haben ihre Identität bis zum letzten Atemzug gelebt", sagte Mandeep Kaur.

Die Religion der Sikhs gehört wie das Christentum und der Islam zu den monotheistischen Religionen. Entstanden im 15. Jahrhundert, geht es der Lehre des nordindischen Wanderpredigers Guru Nanak weniger um Dogmen als um die Spiritualität im Alltag. Zu der Religion bekennen sich weltweit rund 23 Millionen Anhänger, die meisten von ihnen leben in Indien. Die britischen Beziehungen zu den Sikhs gehen auf die Kolonialzeit zurück. (APA, 11.12.2012)