Linz - Obwohl das Land Oberösterreich am Dienstag laut eigenen Angaben mit 2.200 Tonnen eine Tagesmenge an Streusalz ausgebracht hatte wie seit Jahren nicht mehr, sorgte das Winterwetter in der Nacht auf Mittwoch und in der Früh für eine regelrechte Unfallserie auf den Straßen: Neben zahlreichen Pkw waren auch viele Lkw betroffen. Tausende Menschen kamen zu spät zur Arbeit und in die Schule. Die Lawinengefahr wurde vom Warndienst des Landes als erheblich eingestuft. Die Situation werde sich vorerst kaum entspannen, auch wenn die Niederschläge im Laufe des Tages abnehmen.

Die Westautobahn (A1) musste nach einem Lkw-Unfall im Bereich von Oberwang (Bezirk Vöcklabruck) vorübergehend gesperrt werden. Auch auf dem Kematinger Berg zwischen St. Georgen und Seewalchen im selben Bezirk kam es zu einem Auffahrunfall von zwei Lastwagen und in der Folge zu Behinderungen. Gegen 4.00 Uhr verlor ein Lkw-Lenker, der von der Mühlkreisautobahn (A7) auf die A1 fahren wollte, beim Knoten Linz die Herrschaft über den Laster, der mit Papierrollen beladen war. Das Schwerfahrzeug durchbrach die Leitschiene und kam in einem Feld zu liegen. Die Bergung führte zu Verzögerungen im Frühverkehr.

Zwei Schülerinnen von Auto erfasst

Bereits am Abend wurden in Freistadt zwei Schülerinnen im Alter von 16 und 18 Jahren von einem Auto erfasst und weggeschleudert. Die Lenkerin hatte die beiden übersehen. Das ältere Mädchen wurde schwer, das jüngere leicht verletzt. Ein 26-jähriger Pkw-Lenker geriet am Nachmittag bei einem Überholvorgang auf der schneeglatten Leonfeldner Straße (B126) ins Schleudern und krachte frontal in den entgegenkommenden Wagen einer 29-Jährigen Frau. Sie erlitt leichte Verletzungen, der Mann schwere. In Kronstorf (Bezirk Steyr-Land) wurde ein 19-Jähriger Autofahrer Zeuge eines Unfalls und wollte stehen bleiben, um Erste Hilfe zu leisten. Als er auf die Bremse stieg, schlitterte sein Wagen auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem Lkw kollidierte. Der Pkw-Lenker wurde leicht verletzt.

In Oberösterreich herrschte am Mittwoch Lawinenwarnstufe 3. Innerhalb von 24 Stunden gab es nochmals 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee, der sich durch die Kälte noch kaum setzen konnte. Die Experten des Landes warnten davor, dass eine Auslösung von Schneebrettlawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich ist, und betonten, dass für Skitouren Erfahrung in der Gefahrenbeurteilung erforderlich ist. (APA, 12.12.2012)