Córdoba - Der Torhunger Lionel Messis ist noch nicht gestillt: Der argentinische Superstar schoss den FC Barcelona mit einem Doppelpack zu einem 2:0 (1:0) im Achtelfinal-Hinspiel des spanischen Pokals bei Zweitligist FC Córdoba und schraubte damit seinen Weltrekord für die meisten Treffer in einem Kalenderjahr auf sagenhafte 88. Erst am Sonntag hatte der 25-Jährige die 40 Jahre alte Bestmarke des früheren Bayern-Stars Gerd Müller übertroffen, der 85-mal getroffen hatte.
Messi, der seinen Rekord in den beiden Liga-Spielen gegen Atletico Madrid am Sonntag und bei Real Valladolid eine Woche später weiter verbessern kann, war in der 11. und 74. Spielminute für Barca erfolgreich, dessen Einzug ins Viertelfinale im Rückspiel Mitte Januar nur noch Formsache ist.
Rekordmarke heiß umstritten
Indes hat der brasilianische Traditionsclub Flamengo sein Vorhaben, die Bestmarke des Argentiniers anzufechten und für seine Fußball-Legende Zico zu beanspruchen, aufgegeben. Über diesen Sinneswandel bei dem Club aus Rio de Janeiro berichtete die Zeitung "O Dia" am Donnerstag.
Bruno Lucena, der Chef von Flamengos Geschichtsabteilung, hatte laut einer Club-Mitteilung vom Mittwochabend (Ortszeit) erklärt, der heute 59-Jährige Zico habe 1979 insgesamt 89 Treffer erzielt und damit einen mehr als Messi in diesem Jahr: 81 für Flamengo, sieben für die Nationalelf und einen für eine Weltauswahl. Deshalb wolle man Messis Bestmarke beim Weltverband FIFA anfechten, so Lucena.
Selbst brasilianische Medien stellten allerdings inzwischen fest, dass dem Argentinier Messi in vier Freundschaftsspielen mit dem FC Barcelona zu Beginn der Saison weitere sieben Treffer gelungen waren, sodass er den "weißen Pele" auch in dieser Bilanz überboten hat. Daraufhin machte Lucena einen Rückzieher. Er wolle jetzt nur noch, dass Zicos Leistung vom Weltverband offiziell anerkannt wird. "Es ist egal, ob er (Zico) mehr oder weniger Tore hat als Messi. Pele bleibt in Erinnerung, weil er 75 Tore geschossen hat. Das wollen wir auch für Zico erreichen", sagt Lucena laut "O Dia".
107 Treffer in Sambia
Der sambische Fußballverband wiederum bringt die einheimische Stürmerlegende Godfrey Chitalu ins Spiel. Genau 107 Treffer soll er 1972 erzielt haben. Darauf beharrt der örtliche Fußballverband und präsentierte ein Foto aus jenem Jahr, dass Torjäger mit einem Ball zeigt, der seinen Namen und die Zahl 107 trägt. "Der Rekord gehört uns, er ist in Sambia dokumentiert worden, leider nicht im Rest der Welt", wird ein Sprecher des Verbandes in britischen Zeitungen zitiert.
Die Afrikaner wollen nun Fakten schaffen: "Wir haben ein Team aus unabhängigen Experten aufgestellt, dass in die Archive gehen und jedes einzelne Tor Minute für Minute nachweisen soll", sagte der Sprecher. Chitalu selbst kann keine Auskunft mehr geben. Er starb 1993.
Niederlage für Real
Neben dem FC Barcelona spielt auch Real Madrid noch Fußball: Im Hinspiel der Copa del Rey musste sich der Sieger von 2011 Celta de Vigo mit 1:2 geschlagen geben. Ein Tor von Cristiano Ronaldo in der 87. Minute bewahrte die "Königlichen" zumindest vor einer weitaus ungünstigeren Ausgangslage, nachdem Celta durch Tore von Mario Bermejo (54.) und Cristian Bustos (78.) vorgelegt hatte. Das Rückspiel in Madrid findet am 9. Jänner 2013 statt.
Reals Trainer Jose Mourinho zeigte sich nach der Partie von einigen seiner Spieler enttäuscht. Namen nannte der Portugiese dabei nicht. "Jeder hat das Recht, den Trainer zu kritisieren. Aber es ist nicht immer nur der Trainer, der all die Verantwortung auf seinen Schultern trägt", meinte Mourinho. Schwarzmalen wollte der Star-Coach dennoch nicht. "Wir haben weiter alle Chancen. Wir müssen nicht 4:0 oder 5:0 gewinnen. Ich denke, wir sind weiter Favorit auf den Aufstieg." (SID/APA, 12.12.2012)
Ergebnisse des spanischen Fußball-Königscups vom Mittwochabend - Achtelfinale, Hinspiele: Cordoba (II) - FC Barcelona 0:2, Real Mallorca - FC Sevilla 0:5, Celta de Vigo - Real Madrid 2:1, Atletico Madrid - Getafe 3:0
Rückspiele am 9. Jänner 2013.