Wii Mini spart laut Testern zu viele Funktionen ein.

Foto: Nintendo

Die Ankündigung einer kleineren, günstigeren Version der Wii kam kurz nach dem Start der Nachfolger-Konsole Wii U auch für Fachjournalisten überraschend. Merkwürdig erschien zudem, dass Nintendo die Wii Mini zumindest vorerst nur in Kanada für 99 CND anbietet. Das britische Branchenportal Eurogamer konnte die Konsole bereits auf Herz und Nieren testen und sich ansehen, welchen Einsparungen vorgenommen wurden. Das Urteil der Kritiker fällt dabei alles andere als positiv aus.

"Enttäuschend in jeder Hinsicht" 

"Die traurige Realität ist, dass die Wii Mini in praktisch jeder Hinsicht enttäuscht.", so Autor Richard Leadbetter. "Die Hardware sieht alles andere als gut aus und die Funktionalität wurde auf das Mindestmaß reduziert. Was übrig bleibt ist eine Konsole, die für Kinder designt wurde und zu einem Preis vermarktet wird, der sie als Spielzeug qualifiziert."

In dieser Hinsicht habe die Wii Mini ihre Daseinsberechtigung. "Aber was wirklich verwundert, ist Nintendos bizarre Entscheidung, sein eigenes Produkt zu sabotieren und damit für etwas anspruchsvollere Spieler zu disqualifizieren.", resümiert Leadbetter. "WiFi zu entfernen, ist eine Sache. Aber nicht einmal Nintendos eigenen USB-Adapter für Internetverbindungen via Ethernet zu unterstützen, ist schon etwas ganz anderes. Darüber hinaus auch noch (die Bildausgabe in) 480p und den Komponentenausgang einzusparen, erscheint schon boshaft."

Keine Empfehlung            

Unter dem Strich stellt Eurogamer dem neuen Wii-Modell ein vernichtendes Zeugnis aus. "Wir haben nie so recht geglaubt, dass Nintendo die Wii Mini exklusiv in Kanada vertreiben wird und wir nehmen an, dass die Konsole im Laufe der Zeit auch außerhalb verfügbar sein wird. Doch nach dem Test der Wii Mini können wir mit Sicherheit sagen, dass wir recht glücklich wären, würde Nintendo sie niemals anderswo verkaufen.", so Leadbetter abschließend. Wer beim Kauf einer Wii Geld sparen möchte, solle besser auf ein gebrauchtes Exemplar zurückgreifen. (zw, derStandard.at, 13.12.2012)