Das Yotaphone soll im Februar in Barcelona präsentiert werden

Foto: Yota

Als Betriebssystem dient Android Jelly Bean

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Eine der größten Überraschungen zum Jahresende dürfte der neueste Coup des russischen Internetanbieters Yota sein. Wie mehrere Medien berichtet haben, soll Yota ein neues Smartphone auf den Markt bringen, das einen LCD Screen auf einer Seite und einen E-Ink-Display auf der anderen Seite hat. Und das alles bei einer Dicke, die etwas mehr als der des iPhone 5 entspricht. Auch soll die Akkulaufzeit deutlich besser als bei anderen Smartphones sein, so das Wall Street Journal.

Android Jelly Bean

Yota-CEO Vladislav Martynov wollte "etwas völlig Neues" kreieren. Für ihn sind alle anderen Telefone "langweilig". An dem Projekt haben 35 Entwickler seit Mai gearbeitet, 25 Millionen US-Dollar sind in das Projekt geflossen. Gezeigt werden soll das Handy erstmals im Februar beim Mobile World Congress in Barcelona. Das Smartphone läuft demnach mit Android Jelly Bean und wird etwa 500 US-Dollar kosten. Analysten meinen, dass die Idee innovativ sei, die Marke jedoch unbekannt: "Am Handymarkt geht es sehr viel um Marken und Mode".

E-Ink-Display

Martynov ist davon überzeugt, dass die Handyhersteller in den letzten fünf bis sechs Jahren wenig Innovatives gebracht hätten. Das Handy soll dem Bericht zufolge konstant Informationen abfangen und in Echtzeit anzeigen, ohne die Batterie übermäßig zu beanspruchen oder das Handy aus dem Sleep-Modus aufwecken zu müssen. Das E-Paper-Display, das auch bei E-Book-Readern eingesetzt wird, erlaubt es Usern, Text und Bilder anzuzeigen. Beispielsweise könnten Screenshots von Karten, Texten oder auch Bilder ständig angezeigt werden. Die Batterie würde das erst beeinflussen, wenn sich der angezeigte Content ändert. Auch Symbole beim Erhalt von Nachrichten können auf den E-Ink-Display transportiert werden.

4,3 Zoll

Das eigentliche Display ist gebogen, das Glass stammt von Corning. Abgelegt werden soll das Handy so, dass das E-Ink-Display nach oben zeigt. Dies würde allerdings "Umerziehung" aktueller Smartphone-User benötigen, da das Design völlig anders sei. Das Display ist 4,3 Zoll groß, eine 12-Megapixel-Kamera ist integriert. Das Smartphone ist mit einem 1,5 GigaHertz-Prozessor von Qualcomm getaktet und kommt mit zwei Gigabyte RAM. Auch der Speicher ist relativ gut bemessen: Das Handy gibt es entweder mit 32 oder 64 Gigabyte Speicher.

Emotionale Unterstützung in Russland

2010 wurde dem damaligen Präsidenten Dmitry Medvedev ein Prototyp des Telefons gezeigt. Dieser meinte, es könnte sich um einen Durchbruch für die russische Industrie handeln. 2011 wurde das Unternehmen eigenständig, zuvor war der russische Rüstungskonzern Rostekhnologii mit 25 Prozent beteiligt. Obwohl die Regierung völlig unbeteiligt am Entstehen dieses Produkts gewesen sei, so Martynov, zeigt sie dem Unternehmen gegenüber Unterstützung. Diese sei aber mehr "emotional" denn finanziell zu verstehen. (red, derStandard.at, 13.12.2012)