Doch eine Freiheitliche, die neue niederösterreichische FP-Landeschefin Barbara Rosenkranz, schert bereits aus. "So wie es ausschaut, werde ich nicht zustimmen", sagt die Nationalratsabgeordnete im Standard-Interview. Ihre Entscheidung begründet sie mit dem Verhalten Tschechiens in Sachen Benes-Dekreten. Die Prager Erklärung sei für sie "maximal ein erster Schritt". Offen bleibt, ob auch andere FP-Mandatare der Parteiführung die Gefolgschaft verweigern. Selbst dann ist die EU- Erweiterung nicht in Gefahr: ÖVP, SPÖ und Grüne wollen geschlossen dafür stimmen.
Die SPÖ bemühte sich indessen - mit wenig Aussicht -, im Parlament eine geheime Abstimmung über ihren angekündigten Misstrauensantrag gegen Finanzminister Karl- Heinz Grasser zustande zu bringen. In einer solchen Abstimmung, hoffen die Sozialdemokraten, könnten einige FP-Mandatare umfallen und gegen Grasser stimmen.