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Der Automarkt in Europa ist im Winterschlaf. Aus Großbritannien kommt ein Lichtblick.

Foto: epa/OLIVER BERG

Wien/Washington/Peking - Der europäische Automarkt bleibt am Boden, auch im November herrschte Tristesse. In der Europäischen Union sank die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im November gegenüber dem Vorjahresmonat den 14. Monat in Folge - um 10,3 Prozent auf 926.486 Fahrzeuge, wie der Branchenverband ACEA am Freitag mitteilte. In den ersten elf Monaten wurden europaweit 11,3 Millionen Autos zugelassen und damit 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. In Österreich war der Absatzknick im November rund doppelt so hoch wie im EU-Schnitt.

Die Neuzulassungen gaben hierzulande gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,7 Prozent auf 24.377 Fahrzeuge nach. Zwischen Jänner und November lag das Minus bei 4,6 Prozent auf 317.589 Autos.

Drastische Rückgänge in Südeuropa

Drastisch waren auch die Rückgänge in Südeuropa. So wurden in Spanien oder Italien im November gut ein Fünftel weniger Autos neu zugelassen als im Vorjahresmonat, auch in Frankreich gab es ein Minus von über 19 Prozent. Deutschland schnitt mit einem Rückgang von 3,5 Prozent noch relativ gut ab. Eine Ausnahme bildete Großbritannien, wo die Zulassungen um 11,3 Prozent stiegen.

Die deutschen Autohersteller gleichen die Rückgänge in Europa in China oder den USA mehr als aus. Die internationalen Automärkte bleiben zweigeteilt: Während der Abwärtstrend in Europa unvermindert anhält, melden China und die USA für November zweistellige Zuwächse. Davon profitieren die deutschen Hersteller.

Boom in den USA

Der Boom in den USA hält an. In den Vereinigten Staaten wurden im November mit 1,14 Millionen Fahrzeugen 15 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahresmonat. Die deutschen Hersteller profitierten besonders, betonte der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. Sie steigerten ihren Absatz um 28 Prozent auf 121.800 Autos und wuchsen fast doppelt so stark wie der Gesamtmarkt. Im bisherigen Jahresverlauf erhöhte sich der Absatz deutscher Wagen um 21 Prozent auf 1,13 Millionen, während der gesamte Markt um gut 14 Prozent auf 13,1 Millionen Neufahrzeuge zulegte. Die deutschen Hersteller erhöhten laut VDA ihren Marktanteil in den USA um einen halben Prozentpunkt auf 8,6 Prozent.

Auch in China entwickelte sich der Pkw-Markt laut VDA weiter dynamisch. Insgesamt wurden im November rund 1,3 Millionen Neufahrzeuge verkauft, knapp 12 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des laufenden Jahres stieg der Pkw-Absatz um fast 9 Prozent auf 12 Millionen Einheiten. Der chinesische Markt ist damit im bisherigen Jahresverlauf größer als der westeuropäische, betonte der VDA. Die deutschen Hersteller hätten in China einen Marktanteil von 22 Prozent. (APA, 14.12.2012)