Oberösterreich will an den Plänen einer Med-Uni in Linz festhalten. Das Linzer AKH, die Landes-Frauen- und -Kinderklinik und die Landesnervenklinik Wagner-Jauregg sollen zur "Johannes-Kepler-Universitätskrankenanstalt" zusammengeschlossen werden.

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Linz - Linzer kommt einer eigenen Medizin-Fakultät näher. Am Donnerstag hat Oberösterreich dem Bund ein Einreichprojekt vorgelegt. Die Landespolitiker geben sich kämpferisch: "Wir werden ganz sicher nicht aufgeben", sagte Gesundheitsreferent und Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) am Freitag. "Sehr optimistisch" geschätzt könnte die Fakultät als Teil der Johannes-Kepler-Universität (JKU) im Studienjahr 2014/15 den Betrieb aufnehmen.

Den Plänen zufolge sollen das Linzer AKH, die Landes-Frauen- und -Kinderklinik und die Landesnervenklinik Wagner-Jauregg zur "Johannes-Kepler-Universitätskrankenanstalt" zusammengeschlossen werden. Diese soll dann die Forschungs- und Lehraufgaben im klinischen Bereich gemeinsam mit der Medizin-Fakultät erfüllen. Die Verantwortlichen betonten die großen Synergiepotenziale, da man mit der JKU bereits über ein entsprechendes Umfeld verfüge. Die Ordensspitäler sollen künftig Partnerspitäler werden.

Keine Angaben zu Kosten

Pühringer ist trotz Gegenwinds des Bundes und bestehender Standorte "der festen Überzeugung", dass an einer Linzer Medizin-Fakultät kein Weg vorbeiführe, da sie günstiger als andere Universitäten arbeiten würde. Bei einer Erhebung im Oktober hätten in Oberösterreich 80 Spitalsärzte gefehlt. Konkrete Angaben zu den Kosten wollte Pühringer nicht machen. Diese seien noch Gegenstand der Verhandlungen, die am 12. Februar fortgesetzt werden sollen.

Pühringer kündigte an, dass das Land den politischen Druck auf Wien verstärken werde. Für den Bund sei es "ein gewisses Problem", dass er nach einer Anschubfinanzierung durch Oberösterreich die Kosten tragen müsse, sagte der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ). Es gelte, die Zeit bis zur Nationalratswahl zu nutzen. Mit Alois Stöger (SPÖ), Reinhold Mitterlehner und Maria Fekter (beide ÖVP) verfüge man derzeit über drei Minister aus dem eigenen Bundesland. Informelle Gespräche mit Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Stöger hätten jedenfalls auf Unterstützung hingedeutet, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl (SPÖ). (APA, 14.12.2012)