Kairo  - In Ägypten zeichnet sich nach dem ersten Wahlgang eine Mehrheit für den umstrittenen Verfassungsentwurf ab. Das geht aus inoffiziellen Ergebnissen hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurden. Die Zahlen gingen allerdings auseinander: So berichtete die staatliche Zeitung "Al-Akhbar" von 59 Prozent Ja-Stimmen, die Zeitung "Al-Ahram" von 56,5 Prozent. Die Muslimbruderschaft ging von 57 Prozent für die Verfassung aus. In der Hauptstadt Kairo haben die Wähler mehreren Medienberichten zufolge mehrheitlich mit Nein gestimmt.

Insgesamt wurde am gestrigen Samstag in 10 ägyptischen Provinzen, darunter die Großstädte Kairo und Alexandria gewählt. In den übrigen 17 Provinzen soll kommenden Samstag abgestimmt werden. Insgesamt sind rund 51 Millionen Ägypter wahlberechtigt, etwas mehr als die Hälfte davon war in der ersten Runde wahlberechtigt. Die Aufteilung in zwei Wahlrunden wurde wegen eines Boykotts von Richtern notwendig. Es fanden sich nicht genug Richter, um das Referendum an einem Tag landesweit zu überwachen.(APA, 16.12.2012)