Bild nicht mehr verfügbar.

Tina Maze geht weiter in Serie.

Foto: EPA/HORCAJUELO

Courchevel – Kein noch so großes Loch auf der Piste kann Tina Maze derzeit aufhalten. Die slowenische Skirennläuferin raste am Sonntag in Courchevel zum vierten Riesentorlauf-Erfolg en suite, setzte sich in einem schwierigen Rennen zum dritten Mal in dieser Saison vor der Niederösterreicherin Kathrin Zettel (0,22 Sek. zurück) und der Französin Tessa Worley (0,40) durch. Anna Fenninger wurde Vierte (1,16). "Schade, heute hätten wir sie erwischen können, die Frau Maze", sagte ÖSV-Damen-Cheftrainer Herbert Mandl.

Maze gelangen als erster Rennläuferin nach Denise Karbon (27. Oktober 2007 bis 5. Jänner 2008) vier Riesentorlaufsiege en suite. Sie feierte ihren 16. Weltcup-Erfolg, den bereits zwölften im RTL, und baute ihre Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Als erste Slowenin in der Geschichte hat sie fünf Siege in einer Saison erreicht. Maze hat nun bereits 799 Zähler auf dem Konto, es folgen die Deutsche Maria Höfl-Riesch (468), die in Courchevel nicht über Rang 26 hinauskam, sowie Zettel (440). Titelverteidigerin Lindsey Vonn aus den USA (414) schied Sonntag im ersten Durchgang aus.

Lieblingsdisziplin

Die Organisatoren hatten die Piste mit Wasser verhärtet, das Eis hielt den schweren Geräten, mit denen Sonntagfrüh der Neuschnee rausgebracht wurde, allerdings nicht überall stand. Die wärmeren Temperaturen trugen ihren Teil dazu bei, und so quälten sich die Rennläuferinnen beim Riesentorlauf-Premierenrennen auf Weltcup-Niveau in Courchevel über einen schönen und anspruchsvollen Hang durch einen Kurs, der ihnen alles an Kraft abverlangte.

"Es war ein sehr hartes Rennen. Aber ich bin stark drauf, es ist meine Lieblingsdisziplin, deshalb fahre ich auch gut. Ich freue mich einfach, dass ich so gut in Form bin", sagte Maze, der Zettel dieses Mal sehr nahe gekommen war. "Ich bin absolut happy, es wird immer knapper nach vorne. Es war ein hartes Rennen, aber ich konnte mich im zweiten besser auf die Bedingungen einstellen als im ersten, das hat super gepasst", meinte die überraschend auch beste Österreicherin im Gesamtweltcup.

Im ersten Lauf war auch Zettel (Dritte) noch nicht alles gelungen: "Es war sauschwer. Teilweise irrsinnig glatt, dann bricht's und dann stehst im Sumpf draußen. Obwohl es ein rhythmischer Lauf ist, hat man keine Chance, einen Rhythmus zu kriegen", sagte sie und berichtete, bereits bei der Besichtigung vor dem ersten Durchgang Schläge gesehen zu haben." Man müsse gut über den Ski stehen und eine runde Linie wählen. "Mit dem Außenski in die Spuren rein und raufen bis zum Schluss."

Fenninger verpasste das Podest als Vierte, das gute Resultat stimmte sie aber zuversichtlich für kommende Aufgaben. "Im ersten Durchgang war es schwierig für mich, durch die Ausfälle zuletzt habe ich mich nicht getraut, zu riskieren. Mitten im Steilhang habe ich mir dann gedacht, das kann jetzt aber nicht sein. Und dann habe ich Gas gegeben. Im zweiten habe ich einiges besser gemacht, aber es geht sicher noch mehr", meinte die Salzburgerin.

"Rumpeldipumpel"

Auf ein Erfolgserlebnis weiter warten muss hingegen Elisabeth Görgl, die nach dem fünften Halbzeitrang im Finale ausschied. "Sie haben die Piste 15 Stunden gewässert, da ist Wasser drinnen ohne Ende. Es macht rumpeldipumpel", sagte die Steirerin. Höfl-Riesch hatte ebenfalls schon einmal mehr Freude an der Ausübung ihres Berufs gehabt: "Das ist kein hoher Spaßfaktor heute."

Eva-Maria Brem als 8. und Michaela Kirchgasser als 14. rundeten ein gutes rot-weiß-rotes Resultat ab. "Ich bin schon zufrieden, ich weiß, dass ich ganz vorne mitfahren kann, wenn ich keine Fehler mache. Heute waren ein paar dabei. Es war schwer, den Ski auf den Druck zu halten, weil es ihn immer wieder verschlagt", sagte Brem. Kirchgasser verbesserte sich von 26 auf 14., ein schwerer Fehler im ersten kostete viel Zeit. "Ich bin froh, dass es noch ein bisschen nach vor gegangen ist. Im zweiten habe ich mich mittendrinnen gefühlt wie ein Sprungbock, so herumgehüpft wie ich bin." (APA, 16.12.2012)