Linz - Der heimische Stahlkonzern voestalpine will in den USA für eine Milliarde Dollar (0,77 Milliarden Euro) ein neues Hightech-Werk bauen. Die Anlage soll in der Lage sein, rohes Erz mit Hilfe von Erdgas in höchstwertiges Eisenkonzentrat zu verwandeln, das praktisch direkt in die Stahlproduktion geht, berichtet das Wirtschaftsmagazin "trend" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Die voestalpine wollte gegenüber "trend" und auf APA-Anfrage das Projekt nicht kommentieren. Am 18. Dezember wird dem voest-Aufsichtsrat laut "Kleine Zeitung" eine neue Konzernstrategie vorgelegt.

Internationalisierung weiter forcieren

Dem Vernehmen nach soll die Internationalisierung weiter forciert werden. Die voestalpine will einige ihrer besonders energieintensiven Prozesse auslagern, schreibt die "Kleine Zeitung" (Samstagausgabe). Künftiges Wachstum wird vor allem in Südostasien, in Südamerika und - in Nischenbereichen - in Nordamerika erwartet. Bis 2020 will der Stahlkonzern die Qualitäts- und Technologieführerschaft auch auf den außereuropäischen Standorten ausbauen und den Verarbeitungsanteil zulasten der klassischen Stahlerzeugung weiter erhöhen.

Als Standort für das US-Werk ist laut "trend" offenbar eine Hafenstadt in den Südstaaten vorgesehen. In die USA zieht es die voestalpine, weil man dort verlässliche, billige Erdgas-Lieferungen erwartet und von politischer Stabilität und leistungsfähigen Häfen profitieren will. Als potenzielle Standorte waren außerdem Brasilien, Trinidad und Tobago sowie Länder am Persischen Golf im Gespräch. (APA, 16.12.2012)