Stuttgart - Der deutsche Verkehrsminister Peter Ramsauer sieht beim umstrittenen Bahnhofsprojekt "Stuttgart 21" trotz der immensen Kostensteigerungen "kein Zurück mehr". Zwar würden jetzt auch Alternativen angeschaut, sagte er am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Aber so, wie es aussieht, ist der Weg schon zu weit gegangen worden."

Die Alternativen würden möglicherweise genauso viel kosten und umfassende Umplanungsmaßnahmen erforderlich machen. "Deswegen muss die Bahn jetzt zusammen mit ihren Projektpartnern, die ja alle eine Projektförderungspflicht haben - das darf nicht vergessen werden - versuchen, das Beste draus zu machen", sagte der Minister.

Frage der Mehrkosten offen

Bei der Frage, wer die Mehrkosten für das umstrittene Projekt tragen müsse, sei der Bund nicht der richtige Ansprechpartner, sagte Ramsauer weiter. Bauherr sei die Bahn als privatwirtschaftliches Unternehmen. Zudem gebe es klare Regeln in den Verträgen: "Wenn die Kosten derartig in die Höhe gehen, dann müssen sich die Projektpartner zusammensetzen und die Konsequenzen besprechen, und das werden sie auch tun im nächsten Jahr", sagte Ramsauer.

Die Deutsche Bahn hatte am Mittwoch von einer Kostenexplosion bei dem Projekt berichtet: Im ungünstigsten Fall könne die neue Strecke inklusive Tunnelbahnhof in Stuttgart 6,8 Milliarden Euro kosten. Bisher galten 4,5 Milliarden Euro als Maximum. (APA, 16.12.2012)