In das Palais Strozzi könnte schon bald das IHS einziehen. Der Park soll außerdem öffentlich zugänglich werden, fordern Bezirkspolitiker.

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60.000 Quadratmeter an Büroflächen sind der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) bzw. deren frisch gegründeter Büro- und Gewerbe-Immo-Tochter ARE (Austrian Real Estate Gmbh) durch die Konzentration der meisten Wiener Finanzämter in Wien-Mitte frei geworden. Ein ganzes Drittel dieser freien Fläche entfiel auf das Finanzamt in Wien-Erdberg.

Diese Flächen wird Anfang 2014 das neue Bundesverwaltungsgericht beziehen, das im Zuge der Verwaltungsgerichtsbarkeitsnovelle 2012 neu ins Leben gerufen wurde und 2014 seinen Betrieb aufnehmen soll. Bei der ARE ist man "heilfroh", für die 20.000 m² in der Erdbergstraße 182-196 einen Nachnutzer gefunden zu haben, wie Sprecher Ernst Eichinger erklärt. Die Erdbergstraße sei nämlich "nicht nur die größte, sondern auch die herausfordernste" Liegenschaft unter den sieben aufgegebenen Finanzamts-Standorten gewesen.

Ringen um Palais Strozzi

Die Neuverwertung der restlichen 40.000 m² sei auf Schienen: Zahlreiche Interessenten gebe es, mit einem davon sei man "kurz vor der Finalisierung", so Eichinger im Gespräch mit derStandard.at.

Eine der aufgegebenen Liegenschaften ist das "Palais Strozzi" in Wien-Josefstadt, hier war das Finanzamt für die Bezirke 8, 16 und 17 beheimatet. Um den zugehörigen kleinen Park ist auf Bezirksebene ein politisches Gerangel entstanden, SPÖ und Grüne treten vehement für eine Öffnung der Grünflächen für die Allgemeinheit ein. Laut Eichinger werde es hauptsächlich vom Nachnutzer des Objekts abhängen, ob die Grünflächen öffentlich zugänglich werden; der BIG dürfe daraus aber jedenfalls "kein wirtschaftlicher Nachteil entstehen".

IHS schielt auf Palais Strozzi

Was die Nachnutzung des Palais betrifft, gilt mittlerweile das Institut für Höhere Studien (IHS) als heißester Anwärter auf die Räumlichkeiten in der Josefstädterstraße 39. Eine Resolution sämtlicher Fraktionen der Bezirksvertretung unterstützt das ausdrücklich.

Die ursprünglichen Pläne, das Simon-Wiesenthal-Institut dort anzusiedeln (wofür es schon einen Ministerratsbeschluss gab), werden demnach nicht mehr weiterverfolgt; "aufwendige, teure Sicherheitsmaßnahmen" hätten das Vorhaben vereitelt, und die Fläche sei außerdem zu groß, heißt es. (map, derStandard.at, 17.12.2012)