Wien - Die Baubranche befindet sich europaweit im Abschwung - eine Erholung zeichnet sich nur schleppend ab, sind sich die Bau- und Konjunkturforschungsinstitute aus 19 europäischen Ländern (Euroconstruct) einig. Davon sind alle Bausparten betroffen. Heuer brach das Bauvolumen gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozent ein - im Juni hatten die Experten noch mit einem Minus von nur 2 Prozent gerechnet, teilte das heimische Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) heute, Dienstag, in einer Aussendung mit. 2013 soll sich das Bauvolumen dann etwas weniger deutlich - um 1,6 Prozent - verringern.
Auf der Branche lasten die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit, die gedämpften gesamtwirtschaftlichen Aussichten und der Sparprogramme der öffentlichen Haushalte. Die Nachfrage nach Bauleistungen ist entsprechend schlecht. In Nord- und Mitteleuropa ist die Lage der Bauwirtschaft tendenziell besser als in Südeuropa.
Wachstumstendenzen von zunächst nur 1,0 Prozent prognostizieren die Konjunkturforscher für 2014 - vor allem dank des Wohnbaus, der dann - von einem sehr niedrigen Niveau aus - um 2,3 Prozent zulegen dürfte. 2015 soll das Bauvolumen in Europa dann um 1,9 Prozent wachsen - für den Wohnbau wird ein Plus von 2,8 Prozent erwartet.
Die Prognosen betreffen die 15 westeuropäische Länder Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien sowie die vier ostmitteleuropäische Länder Polen, Slowakei, Tschechien, Ungarn. (APA, 18.12.2012)