Daniela Fally (hier mit Peter Matic) überzeugt als flexible Zerbinetta.

Foto: Michael Poehn/ Wiener Staatsoper

Wien - Ein bisschen hat das alles schon mit den Salzburger Festspielen zu tun: Richard Strauss' Ariadne auf Naxos war im Sommer in einer von Regisseur Sven-Eric Bechtolf auch textlich angereicherten Urfassung zu sehen. Nun hat Bechtolf die neuere Version an der Wiener Staatsoper umgesetzt - im Salzburger Gewand.

Doch leider: Die Qualität der Sommerproduktion wird nicht erreicht, der Sache fehlt etwas Seele, fehlt der einleitende fulminante Salzburger Teil; die Inszenierung wirkt eher dekorativ.

Die Darsteller: Peter Matic (als Haushofmeister) ist von jener blasierten Noblesse, die sich auch im Sommer bewährte. Christine Schäfer (als Komponist) kann bei ihrem Hausdebüt indes ihre Stärken nur bei manch hohem Ton ausspielen, Stephen Gould (als Bacchus) ist der erwartet verlässliche Krafttenor. Der Abend gehört jedoch vor allem der flexiblen Daniela Fally (als Zerbinetta) wie auch der tiefsinnigen Krassimira Stoyanova (als Ariadne).

Dirigent Franz Welser-Möst animiert das Staatsopernorchester zu sängerfreundlicher, klarer und leichter Diktion. Applaus für alle, auch für die Regie. (tos, DER STANDARD, 20.12.2012))