Bild nicht mehr verfügbar.

Bis 2016 müsste Chodorkowski noch sitzen.

Foto: APA/EPA/Ilnitsky

Moskau - Die Haftstrafe des früheren russischen Ölmagnaten Michail Chodorkowski ist einem Medienbericht zufolge um zwei Jahre verkürzt worden. Die Entscheidung des Gerichts vom Donnerstag bedeute, dass der ehemals reichste Mann Russlands nach elf Jahren Haft im Oktober 2014 freikommen werde, meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Auch die Strafe seines Geschäftspartners Platon Lebedew sei entsprechend verringert worden.

Menschenrechtler hatten das Verfahren gegen die zwei Männer als Schauprozess kritisiert. Beide werfen der Justiz vor, ihre Strafen wegen Diebstahls in Milliardenhöhe und Geldwäsche seien wegen ihres Konflikts mit Präsident Wladimir Putin besonders hoch ausgefallen. Kritiker gehen davon aus, dass die russische Führung mit dem Verfahren ihren Einfluss auf das lukrative Ölgeschäft ausdehnen wollte. Chodorkowski war als Chef des Energiekonzerns Yukos bis zu seiner Festnahme 2003 einer der mächtigsten Oligarchen Russlands. 

Dem Anwalt des Ex-Ölmangers Michail Chodorkowski geht die Haftmilderung für seinen Mandanten nicht weit genug. Diese sei ein Farce, sagte Wadim Kljuwgant: "Unsere Mandanten sind unschuldig und müssen sofort freigelassen werden." Ihre Anwälte wollen gegen das Urteil berufen. (APA/Reuters, 20.12.2012)