Innsbruck/Wien - In der Causa der landeseigenen Hypo Tirol Bank und ihren massiven Verlusten in der Höhe von 125 Mio. Euro im Italiengeschäft haben die vonseiten der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien (WKStA) unter Verdacht stehenden "Unbekannten" nun einen Namen. Die Anklagebehörde ermittelt gegen das frühere Vorstandstrio wegen des Verdachts der Untreue, bestätigte ein Sprecher der WKStA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" von Donnerstag.

Konkret richteten sich die Untersuchungen gegen Hannes Gruber, Werner Pfeifer und Günter Unterleitner, hatte der Vorstandsvorsitzende der Hypo, Markus Jochum, dem Blatt gesagt. Ob es allerdings zu einer Anklage komme oder die Ermittlungen eingestellt würden, sei noch unklar. Die früheren Vorstände weisen alle Vorwürfe zurück.

Anlass Kreditausfälle

Im vergangenen Februar hatte die Staatsanwaltschaft Innsbruck die Untersuchungen an die zuständige Behörde in Wien übergeben. Die WKStA sei für Wirtschaftsangelegenheiten zuständig, deren Schaden voraussichtlich 5 Mio. Euro übersteigen werde, begründete damals Hansjörg Mayr von der Innsbrucker Anklagebehörde.

Anfang Dezember 2011 war bekannt geworden, dass die Hypo Tirol in ihrem Italien-Geschäft Kreditausfälle bis zu 125 Mio. Euro hinnehmen muss. Die Bank sieht sich bei Teilen der Ausfälle als Betrugsopfer und erstattete Anzeige bei der Finanzmarktaufsicht (FMA). Durch die hohen Wertberichtigungen musste das Land Tirol der Bank abermals unter die Arme zu greifen. Die Kapitalzufuhr von 220 Mio. Euro wurde im vergangenen Oktober von der EU-Kommission genehmigt. Ende November stufte die US-Ratingagentur Moody's das Langfrist-Rating des Bankinstituts von A2 auf Baa2 herab. (APA, 20.12.2012)