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Dominierte mit kontroversiellen Gedichten den Feuilletonsommer '12: Günter Grass, hier am 13. Dezember in Lübeck bei der Entgegennahme einer dänischen "Europäer des Jahres"-Auszeichnung.

Foto: apa / EPA/CHRISTIAN CHARISIUS

Berlin - Literaturnobelpreisträger Günter Grass (85) führt die neue "Cicero"-Liste der 500 wichtigsten deutschen Intellektuellen an. Auf Platz zwei und drei folgen die Schriftsteller Peter Handke und Martin Walser, wie das politische Monatsmagazin am Donnerstag berichtete.

Die komplette Liste veröffentlicht "Cicero" in seiner Januar-Ausgabe. Zuletzt hatte das Blatt 2007 eine Liste der 500 wichtigsten Intellektuellen veröffentlicht. Damals stand Joseph Ratzinger, Papst Benedikt XVI., an der Spitze. Walser war Zweiter, Grass Dritter.

Der aktuellen Erhebung zufolge ist Grass in den Medien so präsent wie kein anderer Intellektueller in Deutschland. Der Literaturnobelpreisträger wird in den Zeitungen, im Internet sowie in der wissenschaftlichen Literaturrecherche Google Scholar und bei Querverweisen im biografischen Munzinger-Archiv so oft wie kein anderer Dichter und Denker genannt.

Die Feministin Alice Schwarzer steht als erste Frau auf Platz vier und ist laut "Cicero" damit "die Frau mit der höchsten öffentlichen Deutungsmacht". Platz fünf nimmt die österreichische Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek ein.

Zu den Aufsteigern seitdem gehört der Göttinger Hirnforscher Gerald Hüther, der 328 Plätze gutgemacht hat und nun auf Rang 152 steht. Der Leiter des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit, Klaus F. Zimmermann, steht auf Platz 168 (plus 325), der Sozialforscher Harald Welzer auf Platz 112 (plus 313). Erfolgreichste Newcomerin ist die frühere evangelische Bischöfin Margot Käßmann: Sie schaffte auf Anhieb Platz 26.    (APA, 20.12.2012)