Islamabad - Pakistans Oberhaus hat die tödlichen Attacken auf Impfhelfer im Land verurteilt. In einer Resolution forderte der Senat die Regierung dazu auf, die Sicherheitsmaßnahmen für die Anti-Polio-Teams zu verstärken. Ein Helfer der Impfkampagne, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt wird, starb am Donnerstag an den Folgen seiner Schussverletzung. Er war in den Kopf geschossen worden, als er von Haus zu Haus ging, um Kindern eine Schluckimpfung gegen Kinderlähmung zu verabreichen.
Entschädigung versprochen
Damit fielen den gezielten Angriffen schon neun Helfer zum Opfer. Pakistans Premierminister Raja Pervez Ashraf machte "Terroristen" für die Attacken verantwortlich. Er fragte, wie die Täter Helfer töten könnten, die Kinder vor einer Krankheit schützen wollten. "Welche Gesellschaft oder Religion erlaubt solch einen Akt?"
Präsident Asif Ali Zardari versprach jeder Familie, die ein Mitglied verloren habe, eine Entschädigung in Höhe von 500.000 pakistanischen Rupien (etwa 3.870 Euro). Die Verletzten sollen jeweils 200.000 Rupien (1.550 Euro) erhalten.
Die WHO hatte ihre Feldarbeit bei der Impfkampagne nach den tödlichen Angriffen am Mittwoch ausgesetzt. Tausende Impfhelfer der pakistanischen Regierung schlossen nach offiziellen Angaben die dreitägige Kampagne aber in großen Teilen des Landes ab. (APA, 20.12.2012)