Der Kärntner Holzfertighaus-Produzent GriffnerHaus AG steckt tief in finanziellen Problemen. Das Management sucht derzeit fieberhaft nach Geldgebern, bestätigt Vorstandschef Thomas Lenzinger gegenüber derStandard.at. Über andere kursierende Gerüchte hält er sich bedeckt; etwa jenes, dass die Mitarbeiter des Unternehmens seit November kein Gehalt mehr gesehen haben. "Kein Kommentar", sagt Lenzinger dazu. Betriebsintern wird der laufende Hinweis auf Investment-Interessenten nur noch als bloße Beruhigungstaktik angesehen.

Über eine angebliche Veruntreuung im Unternehmen wird nämlich ebenfalls gemunkelt; Lenzinger bestätigt diesbezüglich auf Anfrage nur, dass man sich im Sommer von einem Vorstandsmitglied getrennt habe, "das hat der Aufsichtsrat damals entschieden".

Börsepläne wurden gewälzt

Lenzinger ist seit 2008 CEO der GriffnerHaus AG sowie mit seiner GFH Beteiligungs GmbH auch größter Aktionär. Der ehemalige Venture-Capital-Unternehmer stieg schon 2005 mehrheitlich beim Kärntner Fertighausbauer ein und setzte zuletzt auch verstärkt auf den mehrgeschoßigen Wohnbau und auf ökologisch nachhaltiges Bauen.

Schon im Krisenjahr 2009 büßte das Unternehmen ein Viertel des Umsatzes ein, im Folgejahr konnte dies aber wieder einigermaßen kompensiert werden. Dennoch schrieb man auch 2010 noch rote Zahlen, die Hausbank musste damals Schulden in Millionenhöhe nachlassen. 2011 wälzte Lenzinger schon wieder große Pläne, er sprach damals von einem möglichen Börsegang im Jahr 2013. Der "Turnaround" dürfte aber doch nicht nachhaltig gewesen sein.

Das Unternehmen hatte zuletzt 280 Mitarbeiter und betreibt Auslandstöchter in Deutschland, der Schweiz, Italien und Tschechien. Die Exportquote lag 2010 bei 50 Prozent. (Martin Putschögl, derStandard.at, 20.12.2012)