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Konrad Kogler wird Chef der Sektion II im Innenressort.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Ab Jänner geht es Konrad Kogler an den elitären Kragen. Das Dienstgradabzeichen, das er - und nur er - dann um den Hals tragen darf, zeigt ein silbriges Akanthus-Ornament, gestickt auf güldenen Litzen mit bordeauxviolettem Untergrund. Diese Distinktion schmückt in Österreich ausschließlich den Rundkragen des Generaldirektors für die öffentliche Sicherheit (GD). Und als solcher löst Konrad Kogler nun seinen Vorgänger Herbert Anderl, der mit 61 in den Ruhestand tritt, ab.

Kogler ist 13 Jahre jünger und damit der bisher jüngste Chef der Sektion II, wo es alles gibt, was das Polizeiherz begehrt: Staatsschutz, Terrorbekämpfung, Bundeskriminalamt, Sondereinheiten - und viel Macht im Ministerium. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner kann dort also nur jemanden brauchen, dem sie vertraut. An seiner fachlichen Qualifikation hatte schon die Bestellungskommission keine Zweifel gelassen.

"Polizei.Macht.Menschenrechte"

Anfang 1984 nahm der gebürtige Steirer die erste Sprosse auf der Karriereleiter vom Inspektor zum GD. In Wien blieb er als Polizist 13 Jahre, danach wechselte er zur Gendarmerie, zuerst ins Zentralkommando im Ministerium, danach auf Bezirks- und Landesebene ins Burgenland. Dass er 2008 schließlich in die Wiener Herrengasse zurückberufen wurde, war auch auf sein Engagement für die Polizeireformen zurückzuführen. Außerdem brauchte das Ministerium jemanden, der dem umfangreichen Polizeieinsatz während der EURO 2008 ein Gesicht gab und keine Berührungsängste vor englischsprachigen Medien hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Kogler längst die akademischen Voraussetzungen für höhere Weihen: Fächerkombination mit Schwerpunkt Rechtswissenschaften an der Uni Wien und Masterstudium "Personalmanagement- und Organisationsentwicklung" an der FH Wiener Neustadt. Zuletzt war er bereits Gruppenleiter in der Sektion II, unter anderem managte er das Projekt "Polizei.Macht.Menschenrechte".

Privat verschlägt es den dreifachen Vater - seine Ehefrau erwartet im Februar das vierte Kind - oft ans Mittelmeer, wo er als Segler schon so manchem Sturm getrotzt hat. Demnächst will er das Gezeitensegeln in der Nordsee ausprobieren. Und weil die Frage kommen muss: Nein, er habe kein eigenes Boot, betont Kogler. Nie gehabt, auch nicht auf dem Neusiedler See, wo er damals wie alle Anfänger mit waghalsigen Halsen Kopf und Kragen riskierte. (Michael Simoner, DER STANDARD, 21.12.2012)