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Prachtstaffelschwänze (im Bild ein Männchen) bringen ihren Jungen bereits im Ei einen bestimmten Code bei, den Kuckucksküken nicht so gut beherrschen. Dadurch gelingt den Eltern die Unterscheidung.

Foto: Archiv

New York - Der Prachtstaffelschwanz, ein kleiner Singvogel, schützt sich mit einem gezwitscherten Passwort vor dem Kuckuck, der ihm als Brutparasit Eier unterjubeln will. Die Vögel bringen ihren Nachkommen schon im Ei eine bestimmte Tonfolge bei, mit der diese nach dem Schlüpfen nach Futter betteln.

Da der Kuckuck diesen Code nicht in derselben Perfektion erlerne, könnten die Eltern die Brutparasiten von den leiblichen Kindern unterscheiden. Der Kuckuck werde nicht versorgt - und müsse verhungern.

Das Forscherteam, darunter Diane Colombelli-Negrel von der Flinders Universität in Adalaide (Australien) und Herbert Hoi von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, entdeckte das Verhalten eher zufällig. Das Team habe eigentlich die Alarmrufe der Prachtstaffelschwänze (Malurus cyaneus) untersucht, die sie bei Gefahr durch Raubtiere ausstoßen, teilte die Hochschule in Wien mit. Dabei beobachteten die Forscher, dass die Mütter ihren Eiern Lieder vorsangen, die ganz individuell waren.

Einzigartiges Verhalten

Die Entdeckung, dass die Jungen Teile des mütterlichen Rufs nach dem Schlüpfen in ihren Bettelgesang einbauen, sei der entscheidende Punkt beim Verständnis dieses Verhaltens gewesen, berichtet Hoi. "Anders gesagt, die Jungen verwenden ein Passwort." Dieses Kommunikationsverhalten sei einzigartig bei Vögeln.

Die Weibchen bringen das Passwort nach Forscherangaben auch ihrem Partner und anderen Bruthelfern bei, indem sie dies in einer Art Werbegesang abseits des Nests vorsingen. Der Originalartikel ist im Fachjournal "Current Biology" veröffentlicht. (APA/red, derStandard.at, 20.12.2012)