"Pop" könnte jetzt als Android-only-Device gelauncht werden

Foto: Kickstarter

Ein Kickstarter-Projekt, das über 139.000 US-Dollar Funding erreicht hat, wurde nun vorzeitig beendet. Die Projektverantwortlichen wollten ein Gerät namens "Pop" launchen, das als Ladestation für mehrere Geräte dienen sollte. Doch es kam alles anders, wie Wired berichtet. Das Funding musste an die Spender wieder zurückgegeben werden, denn es wird nicht realisiert werden.

Lightning nicht mit anderen mischen

Projekt-Initiator Jamie Siminoff erklärte in einem Statement auf der Kickstarter-Website, dass der Grund für das Streichen des Projekts Apples Lightning Adapter wäre. Prinzipiell sei es kein Problem diesen in das Gerät einzubauen, Apple verbietet aber seit kurzem die Nutzung des Lightning-Adapters im Zusammenhang mit anderen Adaptern, beispielsweise micro-USB oder dem "alten" Adapter. Siminoff meint, er könne es nicht verantworten, ein Produkt nun mit zwei anstatt vier Adaptern zu launchen, weshalb er sich verpflichtet sah, den Geldgebern alles zu refundieren. Zusätzlich muss das Unternehmen allerdings fünf Prozent an Kickstarter zahlen und drei Prozent  Kreditkartengebühren, also insgesamt etwas über 11.000 US-Dollar.

Android-only wird überlegt

"Die Leute sind sauer, aber sie sind sauer, weil sie das Produkt haben wollten", sagt Siminoff über verärgerte "Pop"-Unterstützer. Dass das Projekt gescheitert ist, liege aber an der geänderten Apple-Politik. Beim Start des Projekts hatte Apple weder einen Lightning-Adapter noch eine strikte Politik bezüglich Anschlüssen. Siminoff zeigt sich enttäuscht von Apple und meint, dass er zwar harsche Entscheidungen des Unternehmens nachvollziehen könnte, aber Restriktionen zur Platzierung eines Adapters nicht verstehen würde. Die Überlegungen würden jetzt dahingehen, "Pop" als Android-only-Device zu produzieren.

Neue Apple-Richtlinie

Die neue Apple-Regelung wurde aber offiziell noch nicht nach außen kommuniziert und sorgte deshalb vorerst für Verwunderung. Der Lightning-Anschluss soll von Drittanbietern von Ladegeräten nicht mehr gemeinsam mit anderen Anschlüssen verkauft werden. Zuvor gab es zwar auch strikte Richtlinien für Drittanbieter, allerdings waren diese eher als Design-Richtlinien zu verstehen. Da aber viele Hersteller sich nicht an diese Regeln hielten, ergriff Apple laut TechCrunch diese neue Maßnahme. Chipworks hat angeblich im Lightning Adapter einen Security Chip gefunden, der unlizensierte Adapter verhindern soll.

Siminoff startet eigene Plattform

Siminoff hat gleichzeitig vor einiger Zeit eine Funding-Plattform für Industrial-Design-Projekte gestartet. "Christie Street", so der Name des Crowdfunding-Neulings, soll nur Projekte beinhalten, die einer vorherigen Überprüfung und einem Audit standgehalten haben. Zusätzlich soll es ganz einfach möglich sein, Geldgebern Einlagen zumindest teilweise zurückzuzahlen, sollte ein Projekt scheitern. Bei Kickstarter ist dies im Moment nicht möglich, weshalb Geldgeber ein höheres Risiko eingehen. (red, derStandard.at, 21.12.2012)