Wien/Graz - Mit 1. Jänner gelten für die 22 öffentlichen Unis die neuen Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2013-2015, insgesamt hat das Wissenschaftsministerium 7,4 Milliarden Euro zu vergeben. Auch wenn diese Gesamtsumme aus Sicht der Rektoren zu gering ist, zeigen sie sich mit der Verteilung der Mittel im Großen und Ganzen zufrieden. Tenor: Angesichts der angespannten Finanzlage im Ministerium sei das Ergebnis akzeptabel, wenn mit dem Budget auch keine großen Sprünge machbar seien.

Uni Wien zufrieden

Die Uni Wien bekommt in den kommenden drei Jahren um etwa 14 Prozent mehr Mittel als in der vergangenen Leistungsvereinbarungsperiode (2010-2012). "Das bedeutet, dass wir den Status quo aufrechterhalten und ein paar, wenn auch nicht gravierende Verbesserungen umsetzen können", erklärt Rektor Heinz Engl. Die Verhandlungen seien "hart, aber fair gewesen". Im Rahmen dessen, was realistisch erwartbar war, sei er mit dem Ergebnis zufrieden.

Ein wesentliches Ziel der Uni, nämlich die nachhaltige Verbesserung der Betreuungsverhältnisse, habe ob des Budgetrahmens nicht erreicht werden können. "Es war rasch klar, dass das für das Ministerium nicht finanzierbar ist, deshalb haben wir vereinbart, die Betreuungsrelationen im Wesentlichen stabil zu halten." Die Uni Wien habe bereits in den vergangenen zwei bis drei Jahren relativ stark das Lehrpersonal in stark belasteten Studien ausgebaut "und den Status Quo können wir auch in den kommenden Jahren halten. Das ist schon ein Erfolg". Spielräume zur weiteren Verbesserung der Betreuungsverhältnisse, auch in jenen Fächern, in denen ab kommendem Herbst Aufnahmeverfahren vorgesehen sind, gibt es für die Uni Wien allerdings kaum.

Uni Graz: "Akzeptables Ergebnis"

"Summa summarum ein für beide Seiten akzeptables Ergebnis" hat die Universität Graz laut Rektorin Christa Neuper erreicht. Von einer langen Liste habe man die strategischen Projekte letztendlich umsetzen können - wenn auch nicht im gewünschten Ausmaß. Die geplanten Schwerpunkte der Uni waren Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Verbesserung der Betreuungsverhältnisse, Lehrerausbildung und Fortführung der Standortkooperationen mit der Technischen Uni (TU) Graz bei den Naturwissenschaften bzw. mit der TU und der Medizin-Uni Graz bei den Life Sciences. "Inhaltlich waren wir da sehr nahe an den Vorstellungen des Ministeriums. Das Thema war, was man mit den Mitteln tatsächlich umsetzen kann."

Uni Salzburg: "Betrieb kann aufrecht erhalten werden"

An der Universität Salzburg kann mit den neuen Leistungsvereinbarungen wie im Vorfeld erwartet der Status Quo aufrechterhalten werden. "Wir können damit den jetzigen Betrieb fortsetzen", so Rektor Heinrich Schmidinger. "Wenn ich jetziger Betrieb sage, heißt das schon, dass wir auch das eine oder andere neue Projekt angehen können. Das haben wir auch bisher gemacht."

Als Beispiele nannte Schmidinger die Ausschreibung von Professuren in Fachgebieten, die es in dieser Form noch nicht gegeben habe, sowie die Investition in vor kurzem geschaffene Einrichtungen wie die School of Education als Vorbereitung auf die Reform der Lehrerausbildung.

Klagenfurt  kann "halbwegs ruhig schlafen"

"Ein Stück weit zufrieden" ist Rektor Oliver Vitouch mit dem Budget, das die Uni Klagenfurt in den Jahren 2013 bis 2015 erhalten wird. Es führe nicht zu einschneidenden Sparzwängen beim Personal oder im Bereich der Lehre, im Wesentlichen bringe es allerdings nur einen Teuerungsausgleich. "Mit diesem Grundbudget können wir halbwegs ruhig schlafen, aber bei den Neuvorhaben sind keine großen Sprünge möglich." Für Neuvorhaben sind 2,6 Millionen Euro vorgesehen.

Boku: "Erfreuliches Ergebnis"

Positiv fällt das Resümee an der Uni für Bodenkultur (Boku) aus: Rektor Martin Gerzabek spricht in einer Mitteilung an die Studenten von einem "erfreulichen Ergebnis" bei den Leistungsvereinbarungen : Es sei gelungen, geplante Berufungen für die kommenden Jahre und Bau- bzw. Sanierungsvorhaben abzusichern. (APA, 21.12.2012)