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UN-Sonderbeauftragter Brahimi war nun schon zum dritten Mal bei Präsident Assad.

Foto: APA/EPA/Badawi

Damaskus - Der UN-Sonderbeauftragte Lakhdar Brahimi hat in Damaskus politische Gespräche mit dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad aufgenommen. Man habe über die Situation im Land gesprochen, sagte Brahimi nach dem Treffen. Er habe dabei Assad seine Sichtweise dargelegt, wie der seit 21 Monaten andauernde Konflikt zwischen Aufständischen und Regierung beigelegt werden könne.

Lakhdar Brahimi zeigte sich besorgt über die Situation im Bürgerkriegsland Syrien: "Die Lage ist beunruhigend". Er hoffe aber, dass alle Konfliktparteien eine Lösung finden, die dem syrischen Volk dient. 

Treffen mit Opposition

Fragen der Journalisten ließ er bei dem Auftritt vor der Presse nicht zu. Brahimi wollte im Anschluss an das Treffen noch mit der von dem Regime geduldeten Opposition zusammenkommen.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen wollte Brahimi den syrischen Präsidenten persönlich darum bitten, Repräsentanten des Regimes für eine gemeinsame Übergangsregierung mit der Opposition zu benennen. Ein Großteil der Rebellen lehnt eine Lösung unter Beteiligung des Machthabers aber ab.

Diplomat musste über Landweg anreisen

Wegen der heftigen Gefechte rund um die Flughafen der syrischen Hauptstadt hatte der Vermittler von UN und Arabischer Liga auf dem Landweg von Beirut nach Damaskus reisen müssen.

Es ist der dritte Besuch Brahimis in Syrien, seit er im August sein Amt angetreten hat. Aus westlichen Diplomatenkreisen in Beirut verlautete, dass dies auch seine letzte Reise nach Damaskus sein könnte, falls es keine Bewegung in der Krise gibt.

Russland kritisiert Rebellen

Russland machte derweil den syrischen Rebellen heftige Vorwürfe. Mit Terroranschlägen und Geiselnahmen verstießen sie gegen internationales Recht, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow im englischsprachigen Staatsfernsehen Russia Today in einem am Montag ausgestrahlten Interview. In der Debatte um einen möglichen Giftgaseinsatz der syrischen Streitkräfte betonte er: "Ich glaube nicht, dass Syrien Chemiewaffen einsetzt. Das wäre sonst ein politischer Selbstmord der Regierung."

Erst am Sonntag waren bei einem Luftangriff Dutzende Zivilisten getötet worden. Anrainern zufolge kamen bei der Bombardierung einer Bäckerei in der Stadt Halfaja in der zentralsyrischen Provinz Hama etwa 90 Menschen ums Leben, die in einer Schlange standen, um Brot zu kaufen. Unter den Opfern befanden sich demnach viele Frauen und Kinder.

Der blutige Konflikt hat seit Beginn des Aufstandes gegen Assad im März 2011 bereits mehr als 42.000 Menschen das Leben gekostet. (APA, 24.12.2012)