Damaskus/Brüssel - Mehrere Nato-Staaten wollen offenbar ein militärisches Eingreifen in Syrien vorantreiben. Wegen der sich täglich verschärfenden Lage seien die USA, Großbritannien und die Türkei dafür, mit einer "vorsichtigen Planung" zu beginnen, berichtet Die Welt unter Berufung auf Nato-Kreise. Auch der Nato-Oberbefehlshaber in Europa, James Stavridis, unterstütze die Forderung, angesichts steigender Opferzahlen und geheimdienstlicher Erkenntnisse über Chemiewaffen die passive Haltung aufzugeben.
Militärpolizei-Chef desertiert
In einem Dorf im Norden Syriens wurden nach Oppositionsangaben durch Armeebeschuss 20 Menschen getötet, unter ihnen mindestens acht Kinder. Aus Protest gegen das Vorgehen der Armee setzte sich ein weiterer hochrangiger Militär ab: Der Sender Al-Arabiya strahlte ein Video aus, in dem der Chef der Militärpolizei, Generalmajor Abdulaziz Al-Shalal erklärte, desertiert zu sein.
Im Auftrag von Präsident Bashar al-Assad reiste der syrische Vizeaußenminister Faisal Makdadd am Mittwoch nach Moskau. Er sollte den Vorschlag des internationalen Syrien-Vermittlers Lakhdar Brahimi für eine Machtübergabe erörtern. (red, DER STANDARD, 27.12.2012)