Sanaa/Wien/Helsinki - Die jemenitische Regierung hat die Stammesführer des Landes gebeten, bei der Suche nach den vergangenen Freitag entführten Europäern - ein finnisches Paar und ein Österreicher - behilflich zu sein. Laut einem Artikel des englischsprachigen Portals der "Yemen Post" trafen hohe Beamte des jemenitischen Innenministeriums mit mehreren Stammesführern zusammen. Finnland und Österreich intensivieren indes ihre Aktivitäten rund um den Entführungsfall.
"Yemen Post" zitierte am Stefanietag einen einheimischen Regierungsbeamten mit den Worten: "Die Stammesführer haben ein Auge auf die meisten Gebiete rund um Sanaa. Wir wollen sicher gehen, dass alle zur Verfügung stehenden Werkzeuge genutzt werden, die bei der Suche helfen könnten". Die Regierung wisse immer noch nicht "wo genau" sich die Entführten befinden. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte gemeldet, dass die drei Entführten in Khawlan (rund 20 km nordwestlich von Sanaa) von Stammesangehörigen festgehalten werden.
Helsinki setzt weitere Schritte
Im Hinblick auf den aktuellen Stand der Bemühungen zur Freilassung der Gekidnappten gab der Beamte keine Auskunft. Indes verstärkte zunächst Finnland seine diplomatischen Bemühungen. Außenminister Erkki Tuomioja telefonierte laut der finnischen Nachrichtenagentur STT am Dienstag mit seinem Amtskollegen Abubakr al-Qirbi. Helsinki erwägt außerdem die Entsendung eines weiteren Diplomaten in den Jemen.
Ebenfalls nach STT-Angaben trafen finnische und österreichische Diplomaten am Mittwoch in Sanaa mit dem jemenitischen Innenminister Abdelqader Qahtan zusammen. Über den Inhalt sämtlicher Gespräche hüllen sich Helsinki, Wien und Sanaa unisono in Schweigen. (APA, 27.12.2012)