Wien/Washington - Der Euro hat am späten Donnerstagnachmittag gegen den US-Dollar etwas schwächer gegenüber dem heutigen Richtkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) notiert. Gegen 17 Uhr notierte der Euro bei 1,3233 Dollar. Gegenüber den Richtwerten von Franken und Pfund notierte der Euro kaum verändert, gegenüber dem Yen zeigte er sich mit moderaten Abschlägen.
Eine Wiener Händler sprach von "Jahresend-Bewegungen", die nicht unüblich seien. Die Liquidität sei nicht gegeben. Viele Investoren ziehen sich zurück. Auslöser für die Kursverluste seien die jüngsten Meldungen des demokratischen Mehrheitsführers im US-Senat Harry Reid gewesen, der an eine Unabwendbarkeit der sogenannten "Fiskalklippe" glaubt. Sollten Demokraten und Republikaner im Kongress bis Jahresende keine Einigung erreichen, treten Steuererhöhungen und automatische massive Ausgabenkürzungen in Kraft. Experten warnen vor einer dadurch ausgelösten US-Rezession und schweren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. US-Präsident Barack Obama hatte seinen Urlaub auf Hawaii abgebrochen um die Verhandlungen in dem erbittert geführten Haushaltsstreit wieder aufzunehmen.
Zuvor hätten noch positive Nachrichten zum US-Haushaltsstreit Hoffnungen und damit die Risikofreude unter den Investoren geschürt, was den Euro im Verlauf klar gestützt habe, berichtete ein Wiener Händler. Der republikanische Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner, hatte Zeichen gesetzt auf die Demokraten zuzugehen. (Reuters, 27.12.2012)