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Mangels Spielen blieb der Erfolg der PS Vita aus.

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Kinect wird unter "echten Spielern" wohl weiterhin keine Bedeutung haben.

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Anfang 2012 blickte ich mit erwartungsvollen Augen nach vorne. Am Horizont zeichneten sich große Games wie "Diablo 3", "Max Payne 3" und "The Last of Us" ab, einige hofften sogar auf "Grand Theft Auto 5". Und dann lagen mit der PS Vita und der Wii U noch zwei Konsolenstarts voraus. Und Microsoft versprach die Bewegungssteuerung Kinect heuer auch für die Kernspielerschaft schmackhaft zu machen.

Umsonst gewartet?

Nun, was bleibt unter dem Strich festzuhalten? "Diablo 3" und "Max Payne 3" hatten außer der 3 am Titelende noch gemeinsam, dass sie die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Beides sind definitiv keine schlechten Spiele, doch brachten sie trotz ihrer langen Entwicklungszeit kaum bedeutende Neuerungen. Blizzards Action-Rollenspiel verärgerte zudem mit restriktivem Online-Zwang-Kopierschutz.

Der Herausgeber, der 2012 am stärksten ausgelassen hatte, war allerdings Electronic Arts. Außer "FIFA 13" konnte man im Weihnachtsgeschäft keinen Abräumer vorweisen. "Medal of Honor: Warfighter" versagte als "Call of Duty"-Rivale auf ganzer Linie und der geplante Neustart der "NBA Live"-Serie musste abermals auf die nächste Saison verschoben werden.

"The Last of Us" und "Grand Theft Auto 5" erschienen erst gar nicht und gehören jetzt zu den absoluten Hoffnungsträgern 2013.

Große Enttäuschungen

Für mich persönlich die größte Enttäuschung war allerdings Sonys neuer Handheld PS Vita. Oder besser gesagt: Sonys Versäumnis, die neue Plattform ordentlich zu unterstützen. Die PS Vita ist ein wahrgewordener Konsolentraum, bietet technisch alles, was man sich als Spieler wünschen kann. Der Einstiegspreis von 250 Euro erscheint fair und das Launch-Portfolio im Februar überzeugte mit Titeln wie "Uncharted" und "WipEout". Doch was nach ausbleibendem Verkaufserfolg folgte, war der Beweis dafür, dass auch Sony nicht mehr so richtig an Handheld-Konsolen glaubt. Die Aushängeschilder im Winter waren halbherzige Ableger von "Call of Duty" und "Assassin's Creed", über das gesamte Jahr hinweg wurde kein einziger Must-Have-Titel lanciert. Als Early-Adopter bin ich leider auch für 2013 überaus skepitsch. Vielleicht bringt noch eine Killer-Anwendung im Zusammenspiel mit der "PlayStation 4" oder Sonys Cloud-Gaming-Dienst Gaikai die Wende.

Bewegung ins Nichts

Und dann gab es schlussendlich die vorhergesagten Enttäuschungen. Die Wii U in Blickweite vernachlässigte Nintendo die Wii heuer komplett. Und Microsoft konnte zum dritten Mal in Folge nicht zeigen, dass Kinect zu mehr als Tanz- und Partyspielen taugt. Der Slogan "Better with Kinect" auf Titeln wie "Mass Effect 3" oder "FIFA 13" provozierte bei Fans nicht viel mehr als ein schiefes Lächeln und selbst die handfeste Rollenspielserie "Fable" konnte mit dem exklusiven Kinect-Titel "Fable: The Journey" ein ums andere Mal nur beweisen, dass der Mensch ohne Tasten und Knöpfe (noch) kein guter Spiel-Controller ist. (Zsolt Wilhlem, derStandard.at, 28.12.2012)

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