Jerusalem - Die nationalistische Partei Jüdisches Heim könnte einer Umfrage zufolge bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Israel im Jänner drittstärkste Kraft werden. Die Partei, die derzeit drei Abgeordnete stellt, käme demnach auf 15 Sitze, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Erhebung des öffentlichen Radios ergab. Eine Umfrage der Zeitung "Haaretz" ergab 13 Sitze für die Partei unter Führung des früheren Beraters von Regierungschef Benjamin Netanyahu, Naftali Bennett. Das religiös geprägte Bündnis steht den konservativen israelischen Siedlern nahe.

Die Liste der Likud-Partei von Netanyahu und die ultranationalistische Partei Unser Haus Israel von Ex-Außenminister Avigdor Lieberman käme den Umfragen zufolge auf 34 Sitze (derzeit 36). Damit dürfte das Bündnis stärkste Fraktion im 120 Sitze zählenden Parlament werden. Die Arbeiterpartei kam in den Umfragen auf 16 Sitze (derzeit 20), die Zentrumspartei. Die Hoffnungsträger der politischen Mitte, Ex-Außenministerin Zipi Livni und der Journalist Jair Lapid, kommen mit ihren neugegründeten Parteien auf elf beziehungsweise neun Sitze (derzeit neun).

Parlamentswahl im Jänner

Die vorgezogene Parlamentswahl steht am 22. Jänner an. Die Volkskammer hatte sich Mitte Oktober aufgelöst. Netanyahu hatte vorgezogene Neuwahlen angekündigt, weil er keine Mehrheit für seinen Sparhaushalt für das kommende Jahr zusammenbekommen hatte. (APA, 27.12.2012)