Die Erhaltung und Bewirtschaftung von Schutzhütten bereitet manchen Vereinen auch im Nahbereich der Großstadt arge Probleme. Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre es kaum möglich, den Wanderern - zumindest an den Wochenenden - eine Raststätte anzubieten. Auch der kleine Touristenverein Falkensteiner - gegründet im Jahre 1921 - kann ein Lied davon singen, wie schwierig es ist, die kleine gemütliche Hütte auf dem Hasenriegel im Vorfeld des Schöpfls in Schuss zu halten. Die Klubmitglieder nehmen es offensichtlich mit dem Vereinsmotto "Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht" sehr genau und haben in den letzten Jahren viele Erneuerungen durchgeführt. Es ist keinesfalls abwegig, diese Aktivitäten durch einen Besuch der Falkensteiner Hütte zu unterstützen.
Die Runde über die Falkensteiner Hütte erweist sich als typische Wienerwald-Schnuppertour, denn sie führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft, wie sie charakteristisch für die Sandsteinzone ist, die etwa vier Fünftel des Wienerwalds ausmacht.
Das Tal des Laabenbaches - der in alten Karten auch als Große Tulln aufscheint, heute diese Bezeichnung aber erst unterhalb von Neulengbach führt - wurde relativ spät erschlossen. Erst 1838 erbaute Fürst Amadeus von Croy eine Mautstraße über die Klammhöhe. Im frühen Mittelalter jedoch hatten dort die Ungarn eine Verteidigungslinie aufgebaut, die Heinrich II. von Bayern um das Jahr 990 durchbrach. Der Name des Weilers Schoderleh - früher auch Schoderlee genannt - deutet auf diese Vergangenheit hin. Er leitet sich aus dem ungarischen "sator" ab, das Zelt bedeutet.
Die Tour ist leicht, die Wege sind gut markiert und beschildert. An Ruhetagen sollte man sich nicht auf die im Freien stehenden Bänke des Gasthofes Stegermeyer setzen, das bringt den Wirt in Rage.
Die Wanderroute: In Neustift-Innermanzing quert man auf der Brücke den Laabenbach und verlässt gleich darauf die Straße nach rechts, um auf dem gelb markierten Pfad über freie Flächen nach Schoderleh zu gelangen. Weiter zum Waldrand und auf einen Rücken mit dem auffallenden Grenzstein, der Reste einer alten gold-gelben Bemalung aufweist. Auf der roten Markierung gelangt man nach links zur Falkensteiner Hütte. Gehzeit 1½ Stunden.
Zurück zum Grenzstein und weiter auf der roten Markierung, die ohne wesentliche Steigungen zum Hametberg und zum Gasthof Stegermeyer führt. Gehzeit ab Falkensteiner Hütte eine Stunde. Eine weitere Viertelstunde braucht man auf der rot markierten Route bis zum Gasthaus Forsthof.
Dort zweigt von der Straße nach rechts der rot markierte Weg ab, der über eine kleine Anhöhe hinweg über die Anwesen Pamet und Höfer nach Neustift-Innermanzing und zum Ausgangspunkt führt. Gehzeit ab Forsthof eine Stunde. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 28.12.2012)