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Thailands Bajrakitiyabha Mahidol: Botschafterin in Wien.

Foto: Ronald Zak/AP/dapd

Ihr Name kommt dem Royal-Fan hierzulande nicht so leicht über die Lippen wie Kate, William oder Victoria. Ein Problem sollte dies im Falle von Prinzessin Bajrakitiyabha Mahidol aber nicht darstellen. Schließlich wird man sie in Zukunft ohnehin eher mit Diplomatie als mit Society in Verbindung bringen: Die älteste Enkelin von König Bhumibol und einzige Tochter des Kronprinzen Maha Vajiralongkorn mit seiner ersten Frau, Prinzessin Soamsavali, fungiert ab Jänner als Botschafterin Thailands in der Wiener Cottagegasse.

"Prinzessin Pa oder Patty", wie die 33-Jährige auch genannt wird, studierte an der Cornell University in den USA und hat das Doktorat in Jus. Nach ihrem Studium arbeitete sie für die UN-Vertretung ihres Landes in New York und kehrte dann nach Thailand zurück. 2006 wurde sie Staatsanwältin, nebenbei setzt sich die Prinzessin für Wohlfahrtsprojekte ein.

Frauenrechte gelten ihr als besonderes Anliegen. In diesem Zusammenhang engagierte sie sich etwa gegen sexuell motivierte Gewalt und für die Verbesserung der Lage von Frauen in Thailands überfüllten Gefängnissen. Mit Initiativen wie einer landesweiten Sammelaktion von BHs versuchte sie die Aufmerksamkeit auf die vergessenen Frauen hinter Gittern zu lenken.

Königsfamilie unantastbar

Zur Botschafterin wurde Prinzessin Bajrakitiyabha Mahidol bereits Ende 2011 ernannt. Seit Dezember 2011 ist sie in Wien Vorsitzende der UN-Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege, die beim Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) angesiedelt ist. Das Staatengremium bemüht sich darum, organisiertes Verbrechen zu bekämpfen und die rechtlichen Standards dafür zu verbessern. Nach dem Ende dieses Mandats vertritt sie ihr Land nicht nur bilateral in Österreich, sondern auch bei internationalen Organisationen in Wien.

In Thailand gilt die Königsfamilie als unantastbar, auf Majestätsbeleidigung stehen hohe Gefängnisstrafen. Die Prinzessin gehört als älteste Tochter des Kronprinzen zum Spitzenkreis. Leute, die sie kennen, beschreiben sie dennoch als eine "sehr nette, wortgewandte und unkomplizierte junge Dame". Trotz ihrer neuen diplomatischen Aufgaben, auf die sie sich dem Vernehmen nach lange intensiv vorbereitet hat, werden aber auch Society-Interessierte nicht zu kurz kommen: Die Prinzessin ist gerngesehener Gast auf Bällen. 2012 besuchte sie in Wien etwa den Opernball und den Kaffeesiederball.  (Vera Vogelauer, Julia Raabe, DER STANDARD, 29./30.12.2012)