Marrakessch - Bei einer Demonstration gegen hohe Lebenshaltungskosten in der marokkanischen Stadt Marrakesch ist es am Freitag zu schweren Zusammenstößen gekommen. Die Polizei habe 30 Menschen festgenommen, teilte das Innenministerium in Rabat am Samstag mit. Sie hätten eine ungenehmigte Demonstration organisiert und seien für Gewalt und Vandalismus verantwortlich. Die Festgenommenen hätten Steine auf Polizisten und Bürger geworfen, erklärte das Ministerium. Die Proteste richteten sich gegen die Erhöhung der Strom- und Wasserpreise.

Nach Angaben von Augenzeugen wurden bei den Zusammenstößen vom Freitag rund 60 Menschen verletzt. Die Polizei habe Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt. Einer der Zeugen sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe vier Schwerverletzte. Von ärztlicher Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Die seit einem Jahr amtierende islamistische Regierung in Marokko sieht sich einer wachsenden sozialen Unzufriedenheit in der Bevölkerung gegenüber. (APA, 30.12.2012)