Benghazi/Washington - Ein US-Senatsbericht hat dem Außenministerium vorgeworfen, das Konsulat im libyschen Benghazi (Bengasi) trotz Berichten über die Verschlechterung der Sicherheitslage nicht geschlossen zu haben. Der am Montag veröffentlichte Bericht des Senatsausschusses für nationale Sicherheit kam zu dem Schluss, dass die Sicherheitsvorkehrungen um die diplomatische Einrichtung vor dem tödlichen Angriff vom 11. September völlig unzureichend gewesen seien.

Bei dem Angriff waren der US-Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter getötet worden. Die Republikaner im Kongress kritisierten anschließend, dass die Regierung den Angriff zunächst als Folge von Protesten gegen einen islamfeindlichen Film aus den USA dargestellt hatte. Das Außenministerium kam bei einer internen Untersuchung selbst zu dem Schluss, dass die Sicherheitsvorkehrungen um das Konsulat unzureichend gewesen seien.

Die Senatoren empfahlen in ihrem Bericht nun, dass sich das Außenministerium auch ohne unmittelbare Bedrohung auf alle Arten von Angriffen vorbereitet. Sollte der Schutz durch das Gastgeberland unzureichend sein, müssten die eigenen Vorkehrungen verstärkt oder die Einrichtung geschlossen werden, hieß es. Zudem sollte das Ministerium in Libyen und anderen nordafrikanischen Ländern verstärkt ein Auge auf neu entstehende gewalttätige islamistische Gruppen haben.