Wien - Die Jungunternehmer blicken trotz Wirtschaftskrise weiterhin verhalten optimistisch in die Zukunft. Sorgen bereitet ihnen die Zurückhaltung der Banken bei Krediten. Die "Junge Wirtschaft" in der Wirtschaftskammer setzt daher verstärkt auf alternative Finanzierungsformen.

Von der Politik erwartet sich die Interessensvertretung eine rasche Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen und keine Wahlzuckerl im Wahljahr - außer für die Jungunternehmer. So wünscht sich Vorsitzender Markus Roth einen Beteiligungsfreibetrag von 50.000 Euro als Anreiz für Investoren.

Laut einer Umfrage unter Jungunternehmern (Sample: 1.200 Personen) geht die Mehrzahl von einer ausgeglichenen Ertragslage im 1. Halbjahr 2013 aus, die Investitionen werden auf einen hohen Niveau stabil bleiben. "Das Resümee ist, die Grundstimmung ist unverändert zum Sommer 2012", so Roth.

Suche nach Finanzierungsmodellen

Ein Problem sei aber, dass Firmengründer manchmal nicht einmal einen 10.000 Euro-Kontorahmen erhalten würden. Hier werde die Junge Wirtschaft verstärkt nach alternativen Finanzierungen suchen, etwa über "Crowd Funding" ("Schwarmfinanzierung", meist über stille Beteiligungen). Die Junge Wirtschaft will Mitte Jänner ein Advisory Board aus Experten präsentieren, die der Politik Vorschläge für den Finanzmarkt machen soll.

Erheblichen Handlungsbedarf sieht Roth auch bei der Ausbildung. Das duale System für Lehrlinge sei ein weltweites Vorzeigeprojekt, aber "je theoretischer es wird, desto schwieriger wird es". Hier könnten sich die Studenten und die Universitäten ein Beispiel an Ländern wie Singapur nehmen.

Zur Ausländerbeschäftigung meinte Roth, dass er erhebliche Probleme habe, bestimmte Fachkräfte für sein Unternehmen zu finden. Wichtig sei es, gut qualifizierte Personen nach Österreich zu bekommen. Zur Forderungen von Asylwerbern nach einem Zugang zum Arbeitsmarkt meinte er, wenn Bedarf nach Arbeitskräfte bestehen dann sollten die Asylwerber auch eine Chance bekommen. (APA, 3.1.2013)