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Würden Sie eine Konsole mit einem Blockadesystem gegen Gebrauchtspiele kaufen?

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Sony Computer Entertainment Japan (SCEJ) hat Anfang Dezember ein Patent für ein System eingereicht, das mit einem Schlag sowohl die Piraterie von Spielen als auch den Handel mit Gebrauchtspielen erschweren könnte.

Koppelung an Nutzer

Dem Beispiel des Patentantrags zufolge wird eine Spiele-Disc mit einem Marker versehen (möglicherweise ein NFC-Tag). Wird die Software in das Laufwerk der Konsole gelegt, identifiziert die Konsole das Spiel und bindet die Seriennummer an das Online-Konto des Nutzers. Wird das Spiel nun von jemand anderem genutzt und in eine andere Konsole gelegt, erkennt das System, dass Nutzer und Spieler-ID nicht übereinstimmen und verhindert den Start des Spiels.

Dem Dokument nach ließe sich dadurch der Handel mit Gebrauchtspielen unterbinden. Gleichzeitig wäre es eine Maßnahme, um Software-Piraterie einzuschränken. Die Autoren weisen darauf hin, dass Spiele nur ein Einsatzfeld von vielen seien. So eigne sich das System auch zur Sicherung von Musik-CDs, Filmen und Produktivsoftware. 

Immer online?

Wenngleich die Einreichung eines Patents nicht bedeuten muss, dass eine Technologie in einem tatsächlichen zum Einsatz kommt, sorgt das Patent für Aufregung in der Branche. Sollte Sony das System beispielsweise bei der nächsten PlayStation einsetzen, würde das massive Einschränkungen für die Kunden und den Handel mit sich bringen. Ganz abgesehen davon, dass die Konsole zur Durchführung des Kopierschutzes wohl permanent online sein müsste. 

Das könnte schlussendlich negative Auswirkungen auf das Geschäft haben. Vielleicht sprach sich SCEA-Chef Jack Tretton vergangenen Mai auch deshalb ausdrücklich gegen eine derartige Blockade von Gebrauchtspielen aus. Wedbush Morgan-Analyst Michael Pachter fügte noch hinzu, dass ein solcher Schritt fatal für das Konsolengeschäft wäre. (zw, derStandard.at, 3.1.2013)