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Victor Jara auf einem undatierten Archivbild

Foto: EPA/VICTOR JARA FOUNDATION

Santiago de Chile - In Chile sind vier ehemalige Militärs festgenommen worden, weil sie nach dem Putsch von General Augusto Pinochet im Jahr 1973 an der Ermordung des Sängers Victor Jara beteiligt gewesen sein sollen.  Insgesamt hatte die chilenische Justiz knapp vor dem Jahreswechsel Haftbefehle gegen acht Militärs erlassen. Gegen einen der Täter, der in den USA lebt, wurde vom zuständigen Richter Miguel Vasquez ein internationaler Haftbefehl ausgestellt.

Der linksgerichtete Musiker Victor Jara war in Chile ein berühmter Künstler gewesen. Im September 1973 wurde er von Militärs im Stadion von Santiago de Chile gefoltert und erschossen, seine Hände durch Gewehrkolben und Stiefeltritte zerquetscht.  Sein Leichnam war 2009 exhumiert worden, um die genauen Umstände seines Todes zu untersuchen. Sechs Monate später wurde der 1932 geborene Künstler feierlich in Anwesenheit der damaligen Präsidentin Michelle Bachelet in Santiago de Chile beigesetzt.

Victor Jara singt "El derecho de vivir en paz" (Das Recht, in Frieden zu leben)

Seine Witwe Joan Jara sagte zu den jetzt erfolgten Festnahmen in der chilenischen Hauptstadt Santiago: "Grund zum Feiern ist es nicht, denn es ist noch ein langer Weg bis zur Gerechtigkeit, Gerechtigkeit für alle Opfer."

Der Oberbefehlshaber des Heeres Augusto Pinochet hatte sich 1973 in Chile an die Macht geputscht und damit der sozialistischen Regierung von Salvador Allende ein brutales Ende gesetzt. Der Sänger Victor Jara war eines der ersten Opfer der Pinochet-Diktatur, die letztlich bis 1990 dauerte. (APA, 4.1.2013)