Tel Aviv - Die israelische Nationalbibliothek hat 1.000 Jahre alte jüdische Dokumente aus Afghanistan erworben. Die 29 Papiere mit meist religiösem Inhalt seien Teil eines größeres Fundes, der in einem Höhlensystem in Afghanistan gemacht wurde, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Freitag. "Dies ist ein extrem wichtiger Fund, denn es handelt sich um einzigartige Zeugnisse der jüdischen Kulturgeschichte in einer Region, in der sich im 11. Jahrhundert wichtige politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentren befanden", teilte die Nationalbibliothek auf ihrer Internetseite mit.

Die Dokumente gehörten nach diesen Angaben zu einem umfangreicheren Bündel von Dokumenten, das Bauern vor Jahren per Zufall in Höhlen einer nur schwer zugänglichen Region gefunden hätten. Die Bibliothek habe erstmals vor eineinhalb Jahren von der Existenz der Papiere erfahren. Alle gefundenen Dokumente befänden sich inzwischen nicht mehr in Afghanistan, sondern im Besitz von Antiquitätenhändlern. Über den genauen Fundort wurde nur mitgeteilt, dass er zeitweise auch den Taliban als Unterschlupf gedient habe. Über den Kaufpreis schwieg die Bibliothek, um die Preise nicht in die Höhe zu treiben. Sie wolle möglichst alle Dokumente erwerben. (APA/red, derStandard.at, 4. 1. 2013)