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Die Entscheidung, ob der Nachwuchs ein eigenes Konto braucht, sollte gemeinsam mit den Kindern gefällt werden.

Foto: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Das Sparbuch für Kinder war gestern, in Österreich setzt sich das Girokonto für den Nachwuchs immer mehr durch. Fast alle Banken werben heute mit kostenloser Kontoführung für Heranwachsende - freilich mit ganz auf die junge Kundschaft zugeschnittenem Marketing.

Kinderkonten sind ein dankbares Geschäft - laufen sie doch ausschließlich auf Guthabenbasis. Das heißt, dass Kredite für Kinder tabu sind, das Konto nicht überzogen und das Kind nicht zum Schuldner werden kann. Die jungen Kundinnen und Kunden können lediglich Taschengeld einzahlen, Überweisungen tätigen und Geld abheben.

Modern und spendabel

Steht es um das Image der Bankenbranche bei Erwachsenen im Moment nicht zum Besten, sind jugendliche Sparer eine dankbare Klientel. Banken und Sparkassen nehmen derzeit viel Geld in die Hand, um sich bei den Kunden von morgen als modern und spendabel zu präsentieren.

Durch ein eigenes Konto lernen Kinder schon früh den Umgang mit Geld und Finanztransaktionen, beteuern Bankenvertreter. Vor allem Jugendliche, die autonom etwa über Handy oder Internet verfügen, erleben durch ein eigenes Konto mehr finanzielle Unabhängigkeit.

Obacht beim Onlinebanking

Die meisten Bankinstitute bieten heute Kontopakete für Heranwachsende an, die neben einem Girokonto ein sogenanntes Tagesgeldkonto und eine Kreditkarte auf Guthabenbasis umfassen. Obacht empfiehlt sich beim Onlinebanking: Auch wenn die Kontoführung an sich kostenlos ist, können derartige Zusatzdienste Spesen mit sich bringen.

Vergleichen lohnt sich

Da die Ausstattung von Kinder- und Jugendkonten von Bank zu Bank unterschiedlich ist, lohnt generell der vergleichende Blick auf die Konditionen. Einige Banken erlauben eine Kontoeröffnung erst mit 16 Jahren, andere bereits ab zehn. Die Nutzungsgewohnheit des Nachwuchs sollte mit den Angeboten der Banken abgeglichen werden.

Gemeinsam entscheiden

Ob Kinder ein eigenes Konto brauchen und ob im Einzelfall die Vor- oder die Nachteile überwiegen, ist letztlich die Entscheidung der Eltern. Eine Entscheidung allerdings, die gemeinsam mit den Kindern gefällt werden sollte.

Die Diskussion über das Für und Wider eines eigenen Kontos könnten Eltern beispielsweise zum Anlass nehmen, um dem Sohn oder der Tochter in Ruhe das Bankenwesen zu erklären - und was es eigentlich mit Zinsen auf sich hat. (lima, derStandard.at, 7.1.2013)