Nun ist es fast überstanden. Am 6. Jänner waren zwar noch die Russisch-Orthodoxen mit ihrer Weihnacht an der Reihe, aber da wird traditionell (und in Anlehnung an den gemeinsamen Ursprung im Fest der Wintersonnenwende) auch der Sonne gehuldigt. Ist also fast eine ökumenische Feier für Christen wie Heiden gemeinsam.

Ganz kurz sei aber noch auf eine großangelegte Studie des Pew Research Center über die Verbreitung der Religionen in der Welt hingewiesen, die bei uns fast unbemerkt geblieben ist. Vielleicht auch, weil sie geeignet scheint, ein paar allzu liebevoll gepflegte Klischees zu erschüttern.

Demnach stellen Christen mit 2,2 Milliarden Gläubigen (32 Prozent der Weltbevölkerung) nämlich unverändert die größte Richtung, weit vor den Muslimen, die sich mit 1,6 Milliarden (23 Prozent) noch ein bisserl anstrengen müssen, damit das Abendland untergeht.

Ganz so dramatisch, wie uns die Herren Katholen (16 Prozent) weismachen wollen, ist es also gar nicht: Noch sind sie, jedem Kirchenaustritt zum Trotz, nicht vom Aussterben bedroht. Wobei: Die konfessionell Ungebundenen stehen inzwischen auch bei 16 Prozent.

Und die Juden, mit denen bekanntlich alles angefangen hat? Mit gerade 14 Millionen stellen sie nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung. So manchen mag das seltsam vorkommen - bedeutet es doch, dass die Juden in Wahrheit doch nicht überall sitzen können. (corti, DER STANDARD, 7.1.2013)